Italien - Rom – MuseoNazionale delle Terme

Skulptur

Überlebensgroßer Kopf mit einigen Beschädigungen. Ein wesentlicher Teil der Nase fehlt, die rechte Augenbraue ist abgeschürft, und ein Stück der Haartracht ist abgebrochen.

Porträt

Max Wegner hat die Büste aus St. Petersburg sowie den Kopf aus Rom als Cornelia Salonina identifiziert.1

Auch hier ist die Frisur besonders charakteristisch. Das Haar ist in Wellen nach hinten festgebunden und über dem Scheitel u-förmig befestigt. Kurze gelockte Strähnen sind im Nacken sowie über der Stirn zu erkennen. In der Darstellung der Haartracht sind sich der Kopf aus Rom und die Büste aus St. Petersburg sehr ähnlich. Jedoch fällt auf, dass die geschwungenen Locken ein viel weiblicheres und jüngeres Aussehen bewirken als die glatten Fransen der Büste aus St. Petersburg. Die Haartracht des Kopfes aus Rom wirkt dadurch nicht so stramm gebunden und verleiht der dargestellten Frau etwas Unbeschwertes.

Wegener weist jedoch darauf hin, dass, im Vergleich zu den Salonina Münzen, Unterschiede in der Haartracht zu berücksichtigen sind.2 Zum Beispiel fehlen auf den Münzdarstellungen die gelockten Strähnen über der Stirn und im Nacken. Ob diese Details jedoch als ausschlaggebend anzusehen sind, ist fraglich, da die Details eines überlebensgroßen Kopfes nur schwer mit denen einer daumengroßen Münze verglichen werden können.

Das Gesichtsprofil hingegen hat sehr viel Ähnlichkeit mit den Salonina Münzen. Zu nennen ist vor allem die Fülle des Gesichtes, die sich auch bei den Münzen wiederfindet. Besonders im Profil lässt sich eindeutig ein Doppelkinn erkennen. Wegner schreibt diesbezüglich, dass „Unter allen auf Salonina bezogenen Bildnissen entspricht nach den Gesichtsformen keines den Münzbildnissen so sehr wie dieses.“3

Das wohlgerundete Gesicht verleiht der dargestellten Frau etwas Mütterliches und Gesundes. Anders als bei der Büste aus St. Petersburg wirkt sie jedoch unbeschwert. Es sind kaum Falten zu erkennen, was ebenfalls für wenig Lebenserfahrung und somit für die Jugendlichkeit der Frau spricht. Obwohl das Kinn spitz und hervorstehend ist, wirkt es dennoch weiblich, was wohl ebenfalls der Fülle des Gesichts zu verdanken ist. Der Kopf hat weit offene Augen und schmale Lippen ohne jegliche Regung. Der Gesichtsausdruck ist daher, im Vergleich zur St. Petersburg Büste, als wenig aussagekräftig zu beurteilen.

  1. Wegner, M., Das römische Herrscherbild, Gordianus III. bis Carinus, Berlin 1979, 132 f.
  2. Ebd., 133.
  3. Ebd., 133.