Münzprägungen für Frauen unter den Flaviern


verfasst von Anja Schulz

 

1. Einleitung

2. Flavia Domitilla

3. Flavia Iulia

4. Domitia Longina

5. Zusammenfassung

6. Quellen- und Literaturverzeichnis




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1. Einleitung


Die Herrschaft der Flavier ist in der Antike wie der Gegenwart unterschiedlich beurteilt worden. Sie bildeten nach dem Untergang der fast hundertjährigen Herrschaft des iulisch-claudischen Kaiserhauses als erste wieder eine Dynastie aus, und sie setzten neue Standards der Herrschaftsrepräsentation, insbesondere bezüglich des Münzprägeprogramms.
Für die Kaiserfrauen wurden neue Motive etabliert, die unter den Antoninen in großer Frequenz verbreitet und fortan weiter geprägt wurden. Diese Untersuchung zieht nur Münzen in Betracht, die eindeutig mit Bild und/oder Umschrift einer Kaiserfrau zugewiesen werden können und für den betrachteten Zeitraum kommen dabei drei weibliche Mitglieder des flavischen Kaiserhauses in Betracht: Flavia Domitilla, die Frau Vespasians, Flavia Iulia, die Tochter des Titus und Domitia Longina, die Frau Domitians. Vespasian selbst ließ keine von diesen Frauen abbilden, weshalb seine Münzen gegebenenfalls nur zur Interpretation herangezogen werden.



2. Flavia Domitilla


Den Namen Flavia Domitilla führten drei Frauen des flavischen Kaiserhauses. Zum einen die Gattin Vespasians, die jedoch bei seiner Erhebung zum Kaiser 69 [1] bereits verstorben war [2]. Das wenige Quellenmaterial klärt ihre Herkunft nicht völlig. Nach Aurelius Victor war sie eine Freigelassene (liberta), die jedoch später zur römischen Bürgerin erklärt worden war [3]. Sueton berichtet Flavius Liberalis aus Ferentium sei für sie als Vater eingetreten. Vespasian hatte somit eine römische Bürgerin mit etwas zweifelhafter Vergangenheit geheiratet und H.W.Ritter sieht darin den Grund für ihre wenigen Ehrungen [4]. Die überlieferten Münzen für eine DIVA DOMITILLA schreibt er wie ein Großteil der Forschung ihrer ebenfalls vor 69 verstorbenen Tochter mit gleichem Namen zu. Deren Tochter Flavia Domitilla, Enkelin Vespasians und Gemahlin des Konsuls von 95 n.Chr., Flavius Clemens, kommt nicht in Betracht, da sie den Zeitraum der Münzprägungen überlebte [5].

Die betreffenden Münzen lassen sich in drei Gruppen unterteilen und stammen wahrscheinlich alle aus der Zeit des Titus. Zunächst sind zwei Emissionen aus dem Jahr 80 n.Chr. erhalten (Abb. 1, 2), aus denen hervorgeht, dass der Flavia Domitilla postum das carpentum-Recht der Vestalinnen zugesprochen wurde, eine Ehre, die seit Livia für Kaiserfrauen traditionell wurde.


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Abb. 1: RIC Titus 153, Sesterz, 80 n.Chr.
 
Abb. 2: RIC Titus 154, Sesterz, 80 n.Chr.


So schließt auch die Darstellung des von zwei Eseln gezogenen Wagens an die Münzen für Livia oder die ältere Agrippina an. Während RIC 153 die Geehrte nur durch die Umschrift MEMORIAE DOMITILLAE identifiziert, weißt RIC 154 die Ehrung eindeutig der älteren Domitilla zu: DOMITILLAE IMP(eratoris) CAES(ari) VESP(asiani) AVG(usti), zu ergänzen wäre uxor.

Der zweite Münztyp umfasst Gold- und Silberprägungen, die den vergöttlichten Vespasian auf dem Avers und die ebenfalls vergöttlichte DIVA DOMITILLA AVGVSTA auf dem Revers zeigen (Abb. 3). Auch hier scheint es ausgeschlossen, dass es sich um eine der jüngeren Domitillae handeln könnte, da die Darstellung in der Tradition kaiserlicher Ehepartner steht [6]. Neben der carpentum-Ehre wurde ihr demnach auch der Augusta-Titel und die Vergöttlichung zuteil. Beides wird durch Inschriften bestätigt, doch lässt sich nicht genau sagen, wann sie diese Ehren erhielt [7]. D. Kienast hat die These aufgestellt, dass beides in die Zeit Domitians fällt [8]. Und die sehr kurze Regierungszeit des Titus macht das nicht unwahrscheinlich.


Abb. 3: RIC Titus 69, Aureus und Denar, [80/81 n.Chr. RIC]


Die dritte Gruppe von Münzen umfasst Prägungen, die Domitilla als DIVA DOMITILLA AVGVSTA auf dem Avers zeigen. Auf dem Revers erscheint Fortuna mit ihren Attributen Ruder und Füllhorn (Abb. 4). Dies ist die erste Darstellung einer Kaiserfrau zusammen mit FORTVNA AVGVSTA. Fortuna findet sich vorher nur auf dem Schwestern-Sesterz des Caligula (RIC Cal. 33) – dort jedoch eindeutig der Iulia Livilla namentlich zugewiesen – sowie auf Münzen Vespasians (RIC Vesp. 123) und Domitians (RIC Dom. 417). Letztere zeigen identische Fortunadarstellungen und anscheinend wird hier ein Motiv vom Kaiser auf eine Kaiserfrau übertragen.


Abb. 4: RIC Titus 71, Denar [80/81 n.Chr. RIC]


H. Mattingly verzeichnet im RIC wie im BMC noch drei weitere Reversmotive: Concordia (RIC Titus 70), Pietas (RIC Titus 73) und Pax (RIC Titus 72). Während es jedoch für die Fortuna-Prägungen zahlreiche überlieferte Exemplare gibt, sind die anderen Typen sehr rar und nur im BMC bildlich dokumentiert. Bei der Pax-Münze handelt es sich um eine hybride Prägung, wobei der Revers von einer Münze des Vespasian stammt, der dieses Motiv als einziger Flavier benutzte. Eine solche Annahme wäre auch für die anderen Münzen mit Reversmotiven der späteren Domitia-Prägungen möglich: so z.B. der Pfau auf den Concordia-Münzen sowie die Pietasdarstellung mit Kind. Demnach wären die Münzen erst unter Domitian geprägt, doch ist eine letzte Klärung aufgrund der schlechten Datierung der Münzen nicht möglich.

Auf allen Münzen wird Domitilla in derselben Weise dargestellt: die Haare sind zu einem langen geschlungenem Knoten im Nacken zusammen gebunden. Diese Frisur erinnert an die Darstellung der Antonia sowie die der beiden Agrippinae auf Münzen des Claudius und mag an diese auch bewusst angelehnt sein. Die Flavier zählen schließlich zu den Familien des Ritterstandes, die in der iulisch-claudischen Zeit zu Reichtum und damit verbundenem Ansehen gelangt waren [9].

In der Provinzialprägung taucht Domitilla nicht auf, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass sie bereits tot und somit von geringerem Interesse war. Weiterhin muss gefragt werden, warum die Münzen nicht bereits unter Vespasian geprägt wurden, der durchaus dynastische Motive auf Münzen prägen ließ um seine Söhne als präsumtive Nachfolger heraus zu stellen [10]. Anscheinend bestand für Vespasian kein Anlass auch seine verstorbene Frau zu ehren, denn sie hatte für ihn selbst oder seine Söhne keine legitimierende Funktion. Vespasian musste sich als Sieger des Bürgerkrieges selbst nicht dynastisch legitimieren. Gleichwohl begann er sofort die Nachfolge für seine Familie zu sichern, indem beide Söhne zahlreiche Ämter und Titel verliehen bekamen und systematisch im Senat eingeführt wurden. Gleiches kann jedoch nicht mehr für Titus oder Domitian gelten, deren Herrschaft durch ihren Vater legitimiert wurde. Nach dem Ende der iulisch-claudischen Dynastie galt es eigene Wege zu finden, d.h. die eigene Familie aufzuwerten und an diese anzuknüpfen. Die Vergöttlichung von Vater und Mutter schufen so ein göttliches Elternpaar für die Söhne und eine göttliche Legitimation.

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3. Flavia Iulia


Münzen mit dem Bild der Tochter des Titus wurden sowohl während der Herrschaft des Vaters, als auch unter der des Domitian geprägt. Ihr Bild in der antiken Historiographie wird durch die angebliche inzestuöse Beziehung zu Domitian bestimmt [11]. Diese negative Zeichnung Iulias wie der Domitia diente jedoch den Autoren zur Darstellung Domitians als Tyrann und ist wohl als Teil seiner damnatio memoriae zu betrachten. Dazu gehörten als topoi nicht nur Grausamkeit, sondern vor allem sexuelle Entartung: Inzest mit der Nichte und der Bericht ihrer Ermordung durch eine erzwungene Abtreibung sind demnach Teil des literarischen Spiels um die Gunst des jeweiligen Herrschers [12].

Es ist anzunehmen, dass sie die Tochter aus der ersten Ehe des Titus mit Arrecina Tertulla war und es sich bei der von Sueton erwähnten Tochter der zweiten Ehefrau Marcia Furnilla um eine wahrscheinlich früh verstorbene andere Tochter handeln muss [13]. Dafür spricht, dass Iulia spätestens nach deren Verstoßung (ca. 65), aber vielleicht auch schon davor im Hause des Vespasian zusammen mit Domitian aufwuchs, ja sogar die gleiche Amme hatte wie dieser (Suet. Dom. 17,3). Die Bindung zwischen ihnen war also seit frühster Kindheit gewachsen und P. Southern hat darin den Grund gesehen, warum Domitian eine mögliche Ehe mit ihr abgelehnt haben soll [14]. Auch die Episode einer möglichen Abtreibung und der immer wieder betonte Bruderhass scheinen in den Bereich der verleumdenden Märchen zu gehören [15]. Sie heiratete noch zu Lebzeiten des Titus (Suet. Dom. 22) T. Flavius Sabinus (cos. 82), ging also wie die jüngere Flavia Domitilla eine Ehe innerhalb der flavischen Familie ein - wohl in der Hoffnung einen flavischen Erben zu zeugen. Gestorben ist sie wohl gegen Ende 89, jedenfalls vor dem 3. Januar 90. Domitian ließ sie danach konsekrieren [16].

Die Münzen der Flavia Iulia, die von Titus geprägt worden sind, lassen sich an der Bezeichnung als IVLIA AVGVSTA TITI F(ilia) erkennen (Abb. 5-8), da die Vergöttlichung des Titus wohl kurz nach Regierungsantritt des Domitian erfolgt ist. Demnach war ihr unter Titus bereits der Augusta-Titel verliehen worden. Sie erscheint auf dem Avers in zwei verschiedenen Typen der Darstellung. Die eine Gruppe zeigt sie mit der Frisur der Domitilla, also einem langen Zopf im Nacken, und einer Stephane. Auf den anderen Münzen dieser Zeit trägt sie die Haare zu einem Knoten gebunden, der relativ hoch am Kopf sitzt. Die Haare sind an der Stirn etwas aufgetürmt, jedoch nicht in dem Maße wie es auf ihren plastischen Porträts zu sehen ist. Ihr Gesicht zeichnet sich durch rundlichere Züge aus und ist der Physiognomie des Titus, der immer sehr rundlich dargestellt wurde, angepasst. Es handelt sich somit auf den Münzen nicht um eine individuelle Darstellung, sondern um ein dynastisches Porträt.


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Abb. 5: RIC Titus 54, Denar, undatiert
 
Abb. 6: RIC Titus 55b, Denar, undatiert


Auf den Reversen der ersten Gruppe werden Salus und Venus, auf denen der zweiten Gruppe Vesta, Ceres und Concordia genannt. Keine dieser Münzen lässt sich genau datieren, doch scheint es sich hierbei um eine Entwicklung zu handeln, denn die Darstellung mit toupiertem Haar an der Stirn wird auf den eindeutig domitianischen Münzen ebenso wie auch für Domitia fortgeführt.


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Abb. 7: RIC Titus 57, Denar, undatiert
 
Abb. 8: RIC Titus 177, Dupondius, undatiert


Bisher waren die auf dem Revers erscheinenden Motive nur in Verbindung mit dem Kaiser eingeführt oder wie im Falle der Salus Augusta-Prägung unter Tiberius nicht eindeutig durch Name und Porträt einer Kaiserfrau zugeordnet worden [17]. Wie schon bei Domitilla wird hier die Bedeutung der flavischen Prägung deutlich, denn ab den Antoninen gehören die dargestellten Göttinnen und Personifikationen zum Kanon der Prägungen für die Kaiserfrauen.
Die Salusdarstellung – sitzend und mit patera – taucht erstmalig auf Münzen Neros auf, und auch Galba ließ sich mit ihr abbilden (RIC Nero 52; Galba 49). Iulia Titi wird demnach mit der heilsbringenden Göttin verbunden und steht fortan für das Wohl der Dynastie wie des Staates.

Völlig neu hingegen ist die Darstellung der Venus, auf die sich die iulische Familie als Stammmutter berief. Venus als Fruchtbarkeitsgöttin zeigt eindeutig die Bedeutung der Iulia als mögliche bzw. erhoffte Mutter eines Erben.
Eine ähnliche Bedeutung ist auch bei der Abbildung mit der Vesta zu sehen, wenngleich hier die Dimension des Staatskultes eröffnet wird. Vesta wird mit palladium dargestellt und innerhalb des Staatskultes sollte sie als Mutter- und Fruchtbarkeitsgöttin über das Wohl des Reiches wachen. Das Bild einer thronenden Göttin fand sich bereits auf Münzen der Livia und wird auch dort mit dem Vestakult in Verbindung gebracht [18]. Die Verbindung der Kaiserin mit Vesta war demnach nicht völlig neu, doch handelte es sich bei Flavia Iulia nicht um die Kaiserin im Sinne der Ehefrau, sondern um die Tochter des Kaisers. Auch die Verbindung mit Ceres als Göttin der Fruchtbarkeit und des Wohlstandes war nicht ungewohnt, doch auf Reichsmünzen bisher nicht derart eindeutig dargestellt.

H. Mattingly verzeichnet weiterhin Prägungen mit der Umschrift CONCORDIA AVG auf dem Revers und dem Bild der thronenden Göttin mit patera. Die Identifizierung mit der Concordia tauchte erstmalig bei Nero (RIC Nero 48), dann bei Vitellius (RIC Vit. 171) auf und wurde von den Flaviern zahlreich geprägt. Vespasian wie auch Titus ließen sich mit ihr abbilden und proklamierten somit nicht nur eine dynastische Einheit, sondern vor allem auch die Eintracht des Staates, welche nach der Zeit des Bürgerkrieges nun eingekehrt sein sollte [19].
Insgesamt wird Iulia während der Herrschaft ihres Vaters wie eine Kaiserin geehrt und auch dargestellt. Dadurch wird ihr Charakter als Dynastieträgerin hervorgehoben. Dieser Eindruck setzt sich für die Prägungen unter Domitian fort. Es ist anzunehmen, dass die früheren Typen weitergeprägt wurden, so dass sich lediglich die Prägung nach der Vergöttlichung des Titus und nach ihrem eigenen Tod eindeutig der Herrschaft Domitians zuweisen lassen. Dieser vergöttlichte sie als DIVA IVLIA AVGVSTA und ließ ihr postum – wie Titus der Domitilla – das Ehrenrecht der Vestalinnen zukommen.

Nach dem Tode des Vaters wurde Iulia nochmals als Tochter des vergöttlichten Titus geehrt und dieser Münztyp ist wohl in die Zeit nach dem Herrschaftsantritt zu datieren [20]. Sie wird auf dem Avers mit langem Zopf und Stirnbausch (Abb. 9) abgebildet. Der Revers zeigt einen Pfau mit Rad und die Umschrift DIVI TITI FILIA. Die Darstellung des Pfaus war auf der zweifelhaften Münze der Domitilla erschienen, jedoch nicht in dieser Darstellung. Auf einer Münze mit identischem Avers wird dieses Bild erneut mit CONCORDIA AVGVSTI (RIC Dom. 217) verbunden. Die Darstellung des Pfaus, traditionell das Tier der Iuno, ist hier bereits im Kontext der Konsekration zu sehen, wenn auch nicht der Iulias [21].
Weiterhin verzeichnet das RIC noch eine Prägung, die Divus Titus auf dem Avers ehrt und seine Tochter Iulia auf dem Revers (RIC Dom. 216). Die numismatischen Ehrungen für die lebende Iulia standen somit immer im Kontext ihres Vaters und dem damit verbundenen Prestige Domitians, der sich mit einer göttlichen Familie umgab. Sie verdeutlichen aber auch ihre Rolle als potentielle Mutter eines legitimen flavischen Nachfolgers.

Die Konsekrationsmünzen für Iulia zeigen sie auf dem Avers und auf dem Revers eine Elefantenbiga. Diese stellt eine Reduzierung des Motivs der Elefantenquadriga (Abb. 10) dar, welche unter Tiberius den vergöttlichten Augustus ehrte, unter Nero Augustus zusammen mit seiner ebenfalls vergöttlichten Frau Livia und unter Titus wiederum den vergöttlichten Vespasian. Eine andere Konsekrations-Prägung (Abb. 12) liefert ein Indiz für die Verleihung des carpentum-Rechtes, denn sie zeigt auf dem Revers den Wagen mit der Umschrift DIVAE IVLIAE AVG DIVI TITI. Diese vom Senat veranlasste Prägung steht völlig in der Tradition der vorhergehenden carpentum-Prägungen für Kaiserfrauen und bildet doch gleichzeitig den Abschluss dieser Tradition.


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Abb. 10: RIC Domitian 220 (Aureus), undatiert (89?)
 
Abb. 12:RIC Domitian 400, Sesterz, 90 n.Chr.


Nach den Flaviern werden neue Konsekrationsmotive für die Frauen erscheinen: neben der erwähnten Biga, der Rogus, der Adler und schließlich der Pfau. Die Herausstellung von Iulia unter Domitian ist nicht im Zusammenhang mit der angeblichen Liebesaffäre zwischen beiden zu sehen, sondern hat vielmehr ihren Grund in der anfänglichen Kinderlosigkeit Domitians.

Gerade die provinzialen Ehrungen zeigen die Position der Iulia, wenngleich sie selbst kinderlos blieb. Dort erscheint sie mit ihrem Titel Augusta bzw. ΣΕΒΑΣΤΗ in der gleichen Darstellung wie auch auf den Reichsmünzen. Ausgenommen eine Prägung zusammen mit Titus aus einer Münzestätte auf Kreta (RPC 25), wird sie allein und auf dem Avers dargestellt. Eine Münze aus Smyrna zeigt sie mit Kybele (Abb. 13), eine Münze aus Temnus mit Athena (RPC 981) und eine lydische Prägung bildet nur einen Dreifuß ab (RPC 941).


Abb. 13: RPC II 1021 Smyrna/Ionien (87/88 n.Chr.)


Die Motive der Provinzialprägung sind an lokalen Kulten orientiert und wiederholen sich für die verschiedenen Frauen unter den einzelnen Kaisern. Grundsätzlich erscheint sie zusammen mit Frauengottheiten bzw. mit Motiven, der Kaiserinnen/Ehegattinnen. Hier spiegelt sich wieder ihre besondere Position wieder, die sie anscheinend auch noch unter Domitian und somit neben Domitia einnahm.
Ungewöhnlich sind die Münzen aus Ephesos (RPC 872), die Nachprägungen des Vesta-Typs der Reichsmünzen darstellen und hier auch mit der Umschrift VENVS erscheinen. Eine ähnliche Münze findet sich aus Thrakien (RPC 509). Dort wurde einfach nur der Ceres-Typ nachgeprägt.

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4. Domitia Longina


Die Ehefrau des Domitian, geboren am 11. Februar zwischen 50 und 55, ist die letzte flavische Kaiserfrau, die auf Münzen des Reiches wie der Provinzen erscheint. Sie war die Tochter des neronischen Generals Cnaeus Domitius Corbulo und bereits 70 mit Domitian verheiratet worden. Auch ihr Bild wurde in der antiken Historiographie verzerrt, um Domitian als schlechten Kaiser darzustellen. Besonders prägnant ist die Episode ihrer Verstoßung und die wohl kurz darauf erfolgte Rückkehr zu Domitian [22]. Anlass für ihre Verbannung soll eine Affäre mit dem Schauspieler Paris gewesen sein, doch ist dies lediglich die juristische Legitimation für eine solche Handlung, denn adulterium war der übliche Weg die Gattin des Kaisers loszuwerden. Es ist also kaum von einem tatsächlichen Ehebruch auszugehen, sondern wie M.P. Vinson ausgeführt hat, ist der Grund ihrer Vertreibung in ihrer „Unfähigkeit“ einen legitimen Erben zu gebären, zu suchen [23]. Hier wiederholte sich anscheinend das Schicksal der Octavia, erste Gattin des Nero, nur dass Domitia erheblich mehr politisches Kapital besaß als diese und vielleicht daher nicht ermordet wurde. Als Tochter des beliebten und bis zu seinem 66 erzwungenen Selbstmords einflussreichen Corbulo verband sie die ritterlichen Flavier mit der römischen Aristokratie und vor allem mit der Klientel des Corbulo [24]. M.P. Vinson hat dem folgend angenommen, dass es genau dieses Kapital war, das Domitian nicht verlieren wollte und das ihn veranlasste, seine Frau zurückzurufen [25]. Sueton wie Dio geben zwar an, dass der Kaiser dabei vom Volk gedrängt wurde, doch scheint dies als Antwort nicht genügend.
Der Fall der Domitia war eine politische Entscheidung, doch lässt sich nur vermuten, was genau für Domitian ausschlaggebend war. H. Castritius entwickelt die These, dass es nicht allein die Verbindungen zur Klientel des Vaters war, sondern vor allem die Beziehung zu den Titusanhängern und Verschwörern des Jahres 83. Demnach hätte Domitian mit ihrer baldigen Rückberufung das Ziel verfolgt, oppositionelle Kräfte zu neutralisieren [26]. Entscheidend für diese Konstruktion ist die Datierung der Verbannung anhand der Münzen in das Jahr 83 n.Chr. [27]. Allerdings lässt sich ein Großteil der Münzen der Domitia überhaupt nicht sicher innerhalb der Herrschaft Domitians datieren. A.S. Robertson hat die Reichsmünzen in eine frühe und späte Gruppe eingeteilt. Die erste Gruppe von Münzen wurde demnach 81-83, evtl. auch noch 84, geprägt und trägt die Umschrift von rechts nach links. Die zweite Gruppe umfasst dagegen Prägungen der Jahre 91-92 und hier verläuft die Umschrift von links nach rechts [28]. Bis auf wenige Typen ist es jedoch aufgrund einer fehlenden Angabe nicht möglich ein genaues Jahr anzugeben. Daraus ergibt sich zunächst nur, dass sie für einige Zeit aus der Reichsprägung verschwand, ohne jedoch an Bedeutung gänzlich zu verlieren, wie die späteren Münzen belegen. Grund dafür kann ein allgemeiner Finanzmangel gewesen sein, weshalb die Münzprägung eingeschränkt wurde [29].

Die Reichsmünzen der Domitia unterteilen sich in Darstellungen zusammen mit Domitian sowie Münzen, die sie allein auf dem Avers und mit verschiedenen Reversmotiven zeigen.
Claudius hatte es erstmalig gewagt sich mit seiner lebenden Gattin auf einer Münze abbilden zu lassen (RIC Claud. 80f.). Diese Darstellungsform wurde nun von Domitian aufgegriffen. Es muss sich hierbei um relativ frühe Prägungen [30] handeln, die vielleicht die Verleihung des Augusta-Titels an Domitia verdeutlichen sollten. Domitia erscheint in zwei verschiedenen Darstellungsweisen. Zum einen trägt sie einen langen Zopf und die Haare an der Stirn gebauscht (Abb. 14 & 16), zum anderen die Haare am Hinterkopf zu einem Knoten gebunden (Abb. 15), was an den zweiten Iulia-Typ von Münzen unter Titus erinnert. Letzterer wird jedoch auf den Reichsmünzen nur auf einem Sesterz noch auftauchen (Abb. 21). Auffallend ist jedoch, dass das Bild der Domitia im Profil sehr stark dem des Domitian angeglichen worden ist. Auch die ähnliche Darstellung diente dem Ausdruck von concordia, hier jedoch zwischen dem kaiserlichen Ehepaar und übertragen natürlich auch zwischen den beiden Familien [31].


Abb. 21: RIC 440, Sesterz, undatiert


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Abb. 14: RIC Domitian 210, Aureus und Denar, [ab 82/83 n.Chr.RIC/ 81-84 n.Chr. BMC]
 
Abb. 17: RIC Domitian 212, Aureus und Denar

    RIC 513
Abb. 15: RIC Domitian 211, Denar, [ab 82/83 n.Chr. RIC/ 81-84 n.Chr. BMC]


Domitia erscheint auf Münzen, die sie auf dem Avers zeigen, mit einem geringerem Motivkanon als Iulia. Auf den Reichsmünzen stechen zwei Reverstypen hervor: Concordia und Pietas. Die Concordia-Münzen (Abb. 18) zeigen einen stehenden Pfau, die Pietas-Münzen die sitzende Göttin mit einem Kind vor sich (Abb. 19). Dies veranschaulicht vor allem die familiäre Pietas, und möglicherweise ist das Kind als der verstorbene Sohn zu interpretieren.


    RIC 513
Abb. 18: RIC Domitian 215, Aureus und Denar, [ca. 90 n.Chr. RIC]
 
Abb. 19: RIC Domitian 214, Denar


Die letzte Gruppe von Domitia-Münzen zeigt sie eindeutig in ihrer Rolle als Mutter zusammen mit dem vergöttlichten Sohn. Dieser war 73 geboren worden, aber wohl kurz darauf verstorben [32]. Domitian ließ ihn nun (nachträglich?) konsekrieren. RIC Dom. 213 (Abb. 16) zeigt Domitia auf dem Avers und auf dem Revers den Sohn als Kleinkind auf einem Erdball sitzend. Er ist von Sternen umgeben, die hier symbolisch für den caelium Flavium stehen und seine Konsekration anzeigen.


Abb. 16: RIC Domitian 213, Aureus und Denar


Die Münze wies die Öffentlichkeit darauf hin, dass der Nachfolger tot war, aber zeigte auch gleichzeitig an, dass Domitian durchaus in der Lage war, für einen Nachfolger zu sorgen. Diese explizite Herausstellung der Fruchtbarkeit Domitias scheint mir eher die Intention einer solchen Prägung, als die Domitian vielfach unterstellte „Sammelleidenschaft“ an vergöttlichten Verwandten. In diesen Kontext gehört auch die Münze, welche Domitia auf dem Avers im Porträt zeigt und auf dem Revers in opfernder Haltung mit patera und Zepter. Umschrieben ist der Revers mit DIVI CAESARIS MATER (RIC Dom. 441).

Im Gegensatz zu den anderen flavischen Kaiserfrauen wird in den Provinzen sehr viel für Domitia geprägt. Sie erscheint zusammen mit Domitian in traditioneller hellenistischer Darstellungsweise auf dem Avers, aber auch auf dem Revers gemeinsamer Münzen. Weiterhin werden für sie allein Münzen geprägt, die sie auf dem Avers zeigen und lokale kultische Darstellungen oder verehrte Götter auf dem Revers. Sie wird v.a. mit Artemis, Kybele und Tyche abgebildet. Weiterhin ist sie die einzige der drei flavischen Kaiserfrauen, für die in Alexandria geprägt wird. Diese Münzen besitzen einen Sonderstatus, weil sie als kaiserlich autorisiert gelten können und datierbar sind. Es finden sich in Alexandria aber nur jeweils zwei Münzen aus dem Zeitraum 84/85 und 91/92 In Anbetracht der großen Bemühungen der Herausstellung einer neuen Dynastie gerade im Münzbild, fällt es auf, dass Domitian wie auch seine beiden Vorgänger nicht die Münzstätte Alexandria benutzten, um sich im Osten dynastisch zu repräsentieren, denn schließlich war dies unter den iulisch-claudischen Herrschern der Fall gewesen.

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5. Zusammenfassung



Die Auswertung der Münzen der flavischen Kaiserfrauen ergab, dass sie einen entscheidenden Einschnitt in der Münzprägung für Kaiserfrauen darstellen. Unter den Flaviern entstehen nicht nur völlig neue Motive, sondern vielmehr werden hier erstmals dezidiert und eindeutig Motive der Kaiser auf die weiblichen Mitglieder der kaiserlichen Familie übertragen. In den folgenden hundert Jahren wird aus diesen Ansätzen ein fester Kanon für numismatische Ehrungen entstehen und für viele „neue“ Motive der antoninischen Zeit wurden hier die Grundlagen gelegt, so insbesondere für das Motiv des Pfau, der bei diesen dann als Konsekrationsbild für Frauen eingeführt wird, wohingegen die Flavier zunächst das göttliche Attribut mit der concordia des Staates verbanden, das die Kaiserin als Mutter des legitimen Erben repräsentierte. Ein weiteres Beispiel ist die Darstellung der Venus, die im weiteren Verlauf als Venus Victrix oder Venus Genetrix noch ausgebaut wird.

Damit setzten die Flavier sich von der Prägetradition der iulisch-claudischen Herrscher durchaus ab, ohne doch völlig den Bezug zu verlieren, da sie formal auf deren Motivkanon zurückgriffen und bestehende Motive auf die Kaiserfrauen übertrugen. Das Erscheinen der Kaiserfrauen und ihre starke dynastische Repräsentation war somit nicht völlig neu, aber wesentlich differenzierter. Allgemein kann man schließen, dass für die Frauen die Motive der concordia, pietas sowie die Göttinnen Venus und Vesta auf Münzen eingeführt werden. Die bereits bekannte Vergöttlichung von Frauen des Kaiserhauses erhielt eine neue Darstellungsform auf Münzen, insb. durch das Motiv des Pfaus.

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6. Literatur- und Quellenverzeichnis


allgemein

Castritius, H., Zu den Frauen der Flavier, Historia 18, 1969, S. 492-502.

Dunkle, J.R., The Rhetorical Tyrant in Roman Historiography: Sallust, Livy and Tacitus, CW 65, 1971, S. 12-20.

Jones, B.W., The Emperor Titus, Beckenham/Sydney 1984.

Kienast, D., Diva Domitilla, ZPE 76, 1989, S. 141-147.

Levick, B.M., Corbulo’s Daughter, in: Defosse, P. (Hrsg.), Hommages à C. Deroux 3, Bruxelles 2003 (Collection Latomus 270), S. 250-269.

(zuerst erschienen in G&R 49 (2), 2002, S. 199-211)

Ritter, H.W., Zur Lebensgeschichte der Flavia Domitilla, der Frau Vespasians, Historia 21, 1972, S. 759-761.

Rogers, P.M., Domitian and the Finances of State, Historia 33, 1984, S. 60-78.

Southern, P., Domitian. Tragic Tyrant, London/New York 1997.

Varner, E.R., Domitia Longina and the Politics of Portraiture, AJA 99, 1995, S. 187-206.

Vinson, M.P., Domitia Longina, Julia Titi and the Literary Tradition, Historia 38, 1989, S. 431-450.

Waters, K.H., The Character of Domitian, Phoenix 18 (1), 1964, S. 49-77.


zu den Münzen

RIC Mattingly, H. – Sydenham, E.A. (Hrsg.), The Roman Imperial Coinage, Vol. II (Vespasian-Hadrian), London 1926 (reprint 1972).

BMC Mattingly, H. (Hrsg.), Coins of the Roman Empire in the British Museum, Vol. II (Vespasian-Domitian), London 1930 (reprint 1966).

Robertson Robertson, A.S. (Hrsg.), Roman Imperial Coins in the Hunter Coin Cabinet, University of Glasgow, Vol. I. (Augustus-Nerva), London/Glasgow/New York 1962.


Fußnoten

[1] Sofern nicht anders angegeben beziehen sich alle Angaben auf die Zeit n.Chr.

[2] Suet. Vesp. 3.

[3] Aur. Vict. epit. 10,1; 11,1.

[4] Suet. Vesp. 3; Ritter, H.W., Zur Lebensgeschichte der Flavia Domitilla, der Frau Vespasians, Historia 21, 1972, S. 761.

[5] Cass. Dio 67,14,1-2.

[6] Vgl. u.a. Darstellungen auf Reichsmünzen von Augustus und Livia, Germanicus und Agrippina maior, Claudius und Agrippina minor. In den Provinzen erscheinen die Ehefrauen der Kaiser fast obligatorisch in dieser Weise auf dem Revers von Münzen, deren Avers den Herrscher abbildet.

[7] Vgl. Kienast, D., Diva Domitilla, ZPE 76, 1989, S. 142.

[8] Vgl. Kienast, wie Anm.7, S. 144.

[9] Southern, P., Domitian. Tragic Tyrant, London/New York 1997, S. 3; Kienast, D., Römische Kaisertabelle. Grundzüge einer römischen Kaiserchronologie, Darmstadt 1990, S. 108 zur Karriere des Vespasian unter Caligula, Claudius und Nero.

[10] Southern, P., wie Anm. 9, S. 25f.

[11] Vgl. u.a. Cass. Dio 67,3,2; Plin. paneg. 52,3; Plin. epist. 4,11,6; Iuv. 2,29-33. Dio spielt in diesem Zusammenhang auf einen nicht unerheblichen Einfluss auf Domitian an (Cass. Dio 67,4,2).

[12] Vgl. zur Abtreibung Suet. Dom. 22; Plin. epist. 4,11,6; Iuv. 2,32f. Zur Darstellung des Domitian als Tyrann vgl. Dunkle, J.R., The Rhetorical Tyrant in Roman Historiography: Sallust, Livy and Tacitus, CW 65, 1971, S. 18f. und besonders Vinson, M.P., Domitia Longina, Julia Titi and the Literary Tradition, Historia 38, 1989, S. 431-450.

[13] Suet. Titus 4; Castritius, H., Zu den Frauen der Flavier, Historia 18, 1969, S. 492-494.

[14] Suet. Dom. 1,2; Southern, P., wie Anm. 9, S. 10f.; Jones, B.W., The Emperor Titus, Beckenham/Sydney 1984, S. 19. Auch ehelichte er sie nicht nach der Verstoßung seiner Frau Domitia, trotzdem ihm die antiken Historiker eine Affäre bescheinigen. Claudius hatte durch seine Ehe mit Agrippina den Inzestvorwurf juristisch entkräftigt, d.h. einer solchen Ehe hätte nichts im Wege gestanden, außer der Tatsache, dass diese nicht in Betracht gezogen worden war.

[15] Vgl. die zahlreichen Ehrungen für Titus durch und die Herausstellung einer Dynastie, d.h. seiner vergöttlichten Eltern, des vergöttlichten Bruders wie dann auch seiner vergöttlichten Nichte. Weiterhin setzte er die Bauvorhaben des Bruders fort, u.a. den Titusbogen wie auch den templum gentis Flaviae. Vgl. dazu Southern, P., wie Anm. 9, S. 37f. Die Beschuldigung der erzwungenen Abtreibung erinnert an den Vorwurf, Nero habe seine schwangere Frau Poppaea Sabina die Treppe hinunter getreten und dadurch getötet, und scheint wie bei diesem der negativen Zeichnung eines unberechenbaren, grausamen Herrschers zu gehören. Vgl. dazu Vinson, M.P., wie Anm. 12, S. S. 437, 444.

[16] Die Arvalakten verzeichnen für den 3.1.87 (CIL 6,2065) Gebete für sie, aber nicht mehr für den 3.1.90 (CIL 6,2067), vgl. Southern, P., wie Anm. 9, S. 109, (Suet. Dom. 22).

[17] Eine Ausnahme mag wiederum der Schwestern-Sesterz machen, der zwar die Namen der Schwestern nennt und sie als Göttinnen darstellt, jedoch auf dem Avers das Portrait des Caligula trägt.

[18] Namentlich genannt auf einer Münze jedoch wieder nur bei den Kaisern zu finden: RIC1 Caligula 30-32, Galba 72f.

[19] In der Beschreibung der Reiterstatue des Domitian lässt Statius Vespasian und Concordia schützend auf den Kaiser herabblicken. Diese starke flavische Verbundenheit war eventuell bereits auf Domitilla übertragen worden, doch findet sich auf den Münzen der Iulia die personifizierte Darstellung der Göttin bzw. Iulias als Concordia. Für Domitia finden sich keine Münzen diesen Typs, so dass man von einer nicht hybriden Prägung für Iulia ausgehen kann. Leider ist wieder nur im BMC eine Abbildung zu finden. Dies spricht für eine zahlenmäßig geringes Prägeaufkommen.

[20] Die Vergöttlichung des Titus wohl noch 81 n.Chr.; vgl. Jones, B.W., wie Anm. 14, S. 155, Kienast, D., wie Anm. 9, S. 111.

[21] Die Verbindung Pfau und Konsekration einer Kaiserfrau erscheint ab Faustina maior unter Pius auf Münzen; unter Trajan und Hadrian dagegen noch die traditionelle Darstellung des Adlers.

[22] Vinson, M.P., wie Anm. 12, S. 448; Cass. Dio 67,3,1; Suet. Dom. 3,1.

[23] Vinson, M.P., wie Anm. 12, S. 447f.

[24] Southern, P., wie Anm. 9, S. 28, Varner, E.R., Domitia Longina and the Politics of Portraiture, AJA 99, 1995, S. 187f.; Vinson, M.P., wie Anm. 12, S. 438f.; Levick, B.M., Corbulo’s Daughter, Mélanges C. Deroux 3, 2003, S. 253f.

[25] Cass. Dio 67,3,2.

[26] Castritius, H., wie Anm. 13, S. 497f., 501. Die Verbannung stünde dann in Verbindung mit der Ermordung einiger Senatoren, die anhand der betreffenden Diostelle nicht genau zu datieren ist. Auch Southern, P., wie Anm. 9, S. 31, 41 geht von einer Verschwörung unter Titusanhängern aus, doch scheint mir allgemein die Verbindung zur Verbannung der Domitia allzu konstruiert.

[27] Castritius, H., wie Anm. 13, S. 497, Southern, P., wie Anm. 9, S. 42 sehen eine Lücke innerhalb der Reichsprägungen für das Jahr 83 n.Chr., die anhand der Münzen nicht nachvollziehbar ist und auch von Mattingly nicht geteilt wird, der für RIC 210f. den Prägezeitraum 82/83 n.Chr. angibt und im BMC diesen sogar bis 84 n.Chr. ausweitete. Sicher sind Münzen für 81/82 n.Chr. (RIC 229), eine Prägung nach 83 n.Chr. (RIC 215) und Münzen in Alexandria für 84/85 sowie 91/92 n.Chr.

[28] Robertson, H.S. (Hrsg.), Roman Imperial Coins in the Hunter Coin Cabinet, University of Glasgow, vol. I (Augustus-Nerva),London/Glasgow/New York 1962, clxii.

[29] Vgl. dazu Rogers, P.M., Domitian and the Finances of State, Historia 33, 1984, S. 73f.

[30] Domitian erscheint als IMP(erator) CAES(ar) DOMITIANVS AVG(ustus) P(ontifex) M(aximus) ohne Angabe des nicht vor 83 n.Chr. zugelegten Beinamens Germanicus.

[31] Vgl. Varner, E.R., wie Anm. 24, S. 191f., der dies auch bei den plastischen Bildnissen festgestellt hat.

[32] Suet. Dom 3,1. Die Stelle ist lückenhaft und man hat vermutet, dass er schon „im nächsten Jahr“ verstorben sein soll.

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