Münzprägungen für Kaiserfrauen unter Commodus


verfasst von Anja Schulz



1. Biografische Angaben und Datierung

2. Die Reichsprägung für Bruttia Crispina

3. Die Provinzialprägung für Bruttia Crispina

4. Literatur- und Quellenverzeichnis

 

 

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1. Biografische Angaben und Datierung


Hinweis zum Verständnis: Die genannten Abbildungen beziehen sich auf die Münzabbildungen im Münzdossier (PDF- Datei)

Die Betrachtungen des Münzbestandes der Prägungen von Kaiserfrauen unter Commodus stehen in der Anzahl und Vielfalt in starkem Gegensatz zu den Prägungen seines Vorgängers Marc Aurel. Commodus (180-192) lässt während seiner Herrschaft lediglich eine Frau auf Münzen prägen, seine Ehefrau Bruttia Crispina. Auf die Abbildung direkter weiblicher Verwandter, wie Mutter oder Schwester, die unter seinem Vater noch zahlreich dargestellt wurden, verzichtet Commodus hingegen völlig und dynastische Gesichtspunkte nehmen bei ihm kaum Platz ein. Ein Verzicht hierauf mag aber wohlmöglich darin begründet liegen, dass seine Schwester Lucilla zu Beginn seiner Herrschaft im Jahre 181 (spätestens 182) an einer Verschwörung zu seinem Sturz beteiligt gewesen sein soll und daraufhin verurteilt, auf die Insel Capri verbannt und dort schließlich getötet wurde [1].

Wie Marc Aurel den zweiten Ehemann T. Claudius Pompeianus für seine Tochter Lucilla unter erfahrenen Militärs gewählt hatte, stand dieser Aspekt auch bei der Wahl der Schwiegertochter im Vordergrund. Unmittelbar vor dem Aufbruch zum Krieg wurde Commodus verheiratet. Ausgewählt wurde Bruttia Crispina, die Tochter der Laberia Marcia Hostilia Crispina Moecia und des Gaius Bruttius Praesens, dessen Familie seit zwei Generationen zu den Freunden des Kaiserhauses gehörte und der Marc Aurel und Pompeianus ebenfalls in den neuen Krieg begleitete [2]. Die Vermählung fand Mitte des Jahres 178 statt [3]. Kurz darauf - am 3. August - erfolgte der Aufbruch von Kaiser und Heer in Richtung Norden [4].
Bruttia Crispina erhielt nach der Hochzeit noch zu Lebzeiten Marc Aurels den offiziellen Beinamen Augusta [5]. Alles deutet daraufhin, dass Marc Aurel seinen Sohn als möglichen Nachfolger für den Fall seines Todes herausstellen und anerkannt wissen wollte: gemeinsamer Triumph am 23. Dez. 176, Verleihung des imperium proconsulare und der tribunicia potestas, sowie die imperatorische Akklamation und Vergabe des Augustus-Titels 177 [6]. An die Seite des jungen Nachfolgers gehörte zudem eine Ehefrau, um wiederum dessen Nachfolge zu sichern. Nach der Hochzeit erfolgten Spenden für das Volk [7] (congiaria) und eine große Festlichkeit.

Auf allen Münzen trägt Crispina den Namen Augusta [8] und fehlende Datierungshinweise lassen die These zu, dass diese Prägungen bereits vor Rückkehr und Herrschaftsantritt des Commodus – also mit Vergabe des Titels – einsetzten. Zunächst scheint es ungewöhnlich, dass in Abwesenheit von Marc Aurel und Commodus in Rom Münzen mit völlig neuen Motiven für eine bisher kaum in der Öffentlichkeit erschienene Person geprägt wurden. Dennoch gibt es mehrere Hinweise auf eine früher einsetzende Prägung, die dann den Zweck verfolgt haben wird, die Anerkennung des Commodus als Nachfolger zu sichern. Einerseits gibt es in dieser Zeit Prägungen für Commodus, die sich mittels seiner Titulatur in das Jahr 179 datieren lassen [9]. Desweiteren sind für Alexandria Münzen aus dem Jahr 19 der Herrschaft Marc Aurels (= 178/179 n.Chr.) belegt [10].
Im Vergleich zu den Kaiserfrauen unter Marc Aurel, insbesondere Faustina minor, werden für Crispina wesentlich weniger Münzen im Reich geprägt. Dafür kommen zwei mögliche Gründe in Betracht. Zum einen erfährt Crispina nach dem Bericht des Dio dasselbe Schicksal wie Lucilla [11], wobei jedoch die Datierung ihres Todes Probleme aufwirft [12]. Ein anderer Grund für das geringe Prägeaufkommen mag vielleicht Geldknappheit gewesen sein [13]. Commodus war an populärer Herrschaft interessiert, doch lag sein Schwerpunkt anscheinend nicht auf den Münzen (ohne diese gänzlich zu vernachlässigen), sondern auf einem gewissen „Interesse an den Vergnügungen des Volkes“ [14]. Seine Ermordung zeigt natürlich, dass sein Konzept nicht zum Erfolg bestimmt war, weil seine kaiserliche dignitas ihm verbot zum Gladiator zu werden [15]. Der ‚volkstümliche Kaiser’ war noch nicht geboren.

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2. Die Reichsprägung für Bruttia Crispina



Bruttia Crispina tritt mit zahlreichen Motiven auf den Reichsmünzen auf, wahrscheinlich um sie in der Öffentlichkeit als geeignete Gemahlin erscheinen zu lassen. Auf dem Obvers der Reichsprägungen ist Crispina zumeist als seitliche Portraitbüste mit der Umschrift CRISPINA AVGVSTA dargestellt. Der Stil ihrer Frisur ist an die Faustina minors und Lucillas unter Marc Aurel angelehnt – sie trägt das Haar in Strähnen nach hinten gelegt, wo es zu einem breiten Knoten im Nacken gebunden wird [16]. Die Anlehnung an die Darstellungsweise der vorangegangenen Kaiserfrauen drückte eine Verbundenheit mit dem Vater aus und sollte wohl die Fortführung von dessen Politik implizieren, um die eigene Herrschaft zu stabilisieren. Das Programm der Münzen zu Lebzeiten Crispinas unterscheidet sich dabei nur unwesentlich von dem seiner Vorgänger für ihre Frauen. Es erscheinen dieselben Göttinnen (beispielsweise Venus, Iuno, Ceres), doch werden die Motive in geringeren Auflagen geprägt.

Bei den Münzemissionen Crispinas liegt insbesondere auf Venus und Iuno Gewicht. An das Münzbild seiner Vorgänger anknüpfend erscheint mit der Umschrift VENVS eine stehende Göttin mit Apfel und Zepter (Abb. 9), sowie als VENVS FELIX – die glückverheißende Venus – sitzend mit Zepter und Nikestatue auf der Hand (Abb. 10, 15, 22). Letztere als Heilsbringerin sowie eine Darstellung zusammen mit VENVS VICTRIX müssen im Kontext der Kriege auch als Botschaften der Sieghaftigkeit und Stärke des Staates verstanden werden.

Daneben wird Iuno (Abb. 7), Iuno Lucina (Abb. 18) und Iuno Regina (Abb. 19) abgebildet, was einerseits die Bedeutung Iunos für Ehe und Fruchtbarkeit herausstellte, andererseits aber auch ihre Konnotation als Gattin des Iuppiters unterstrich. Crispina wird wie die anderen antoninischen Kaiserfrauen in ihrer Bedeutung als Mutter eines Nachfolgers, aber auch als Ehefrau des Kaisers dargestellt.


Aureus, RIC 287, Rv.: VENUS FELIX


Es zeigt sich also, dass die Themenkomplexe Fruchtbarkeit und Mutterschaft bzw. Geburt besondere Aufmerksamkeit erfuhren, was sich in den weiteren Reversmotiven der Diana Lucifera (RIC 666, 676), der Fecunditas (RIC 667, 677) und Ceres (Abb. 1) widerspiegelt. Trotzdem die Ehe kinderlos blieb, wurde auf die seit Jahrzehnten vertrauten Motive zurückgegriffen, wodurch Commodus Kontinuität vermittelte, aber vielleicht auch bewusst über den „Makel“ seiner Kinderlosigkeit hinwegging. Zumindest kann dieses „Versagen“ der Ehefrau als eigentlicher Grund angenommen werden für ihre Verbannung [17].

Traditionelle Münzmotive wie Pudicitia (Abb. 8, 13) und Concordia (Abb. 2, 3, 11, 16) kennzeichnen als dessen maßgebliche Werte einen weiteren Themenbereich – die Ehe, der bereits durch Iuno repräsentiert wurde. Gerade das Motiv der Concordia jedoch soll vielmehr durch Kontinuität im Kaiserhaus Sicherheit, Stabilität und Prosperität vermitteln. Die eheliche Eintracht wurde bereits unter den Flaviern auf Münzen thematisiert und mit dem Pfau in Verbindung gebracht. Die Darstellung als stehende Göttin mit patera und Füllhorn erinnert an die Darstellungen unter Antoninus Pius und Marc Aurel, doch ist das Motiv des Handschlages völlig neu. Hier also wurde der gesamte mit concordia verbundene Sinngehalt auf den Handschlag der Eheschließung reduziert und diese Entwicklung scheint mir beeinflusst von der Darstellung der Eheszene für Marc Aurel und Faustina minor auf einer Münze des Pius (RIC Pius 601). Anhand dieser Münze wird zum einen deutlich, wie vertraut die „Botschaften“ der Münzen mittlerweile waren [18]. Andererseits wandelt sich die Bildersprache der Münzen allmählich von den Götterdarstellungen hin zur reduzierten Symbolik, ohne dabei grundlegend die Themen zu ändern.


Denar, RIC 279, Rv.: CONCORDIA


Neben den konventionellen Münzemissionen, lässt Commodus neue Typen mit der Umschrift DIS GENITALIBVS - den Göttern der Geburt - (Abb. 5) sowie DIS CONIVGALIBVS - den Göttern der Ehe – (Abb. 4) prägen. Die Münzen scheinen die Götter der Ehe und Geburt anzurufen und stehen in einem kultischen Zusammenhang. Sie wirken fast beschwörend und scheinen so das Problem der Kinderlosigkeit zu thematisieren.


Denar, RIC 281, Rv.: DIS GENITALIBVS Aureus, RIC 280, Rv.: DIS CONIVGALIBVS


Die Identifizierung mit der pudicita als zentraler Tugend und Maßstab einer römischen Ehefrau mag in Hinblick auf die ihr zur Last gelegten Vorwürfe unangebracht erscheinen. Die Verurteilung einer missliebigen Kaiserfrau wegen adulterium muss wie die Verurteilung der Lucilla aufgrund einer Verschwörung gegen den Kaiser als topos einer Scheidung und Verbannung betrachtet werden [19]. Vorher jedoch hatte sich dies als topos für die Ehefrauen durchgesetzt. Die Darstellung der Crispina zusammen mit Salus (Abb. 14), Hilaritas (Abb. 6, 17) und Laetitia (Abb. 12, 20) umreißt einen letzten Themenkomplex der Reichsprägungen. Hierbei wird nicht nur die Wohlfahrt des Staates, sondern auch glückliche Zeiten, also Frieden verkündet. Angesichts der Kriege und der zahlreichen Erhebungen sowie Verschwörungen gegen Commodus stehen diese Prägungen im Gegensatz zur Realität und dadurch erklärt sich auch die Intention dieser Prägungen – das Beschwören besserer Zeiten.

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3. Die Provinzialprägung für Bruttia Crispina


In den Provinzen wiederholen sich ebenfalls die Münztypen ihrer Vorgängerinnen – zumeist auch in denselben Prägestätten. Es wurden anscheinend dieselben Reverstypen für die jeweils neue Kaiserfrau benutzt. Während Crispina zumeist auf dem Obvers als ΚΡΙΣΠ(Ε)ΙΝΑ ΣΕΒ(ΑΣΤΗ) erscheint, werden auf dem Revers zumeist lokal verehrte Gottheiten bzw. deren Attribute dargestellt, so u.a. Tyche/Fortuna (Abb. 32, 38, 40-42, 51f., 60), Athena/Minerva (Abb. 33, 36, 58, 66), Kybele (Abb. 67), Zeus (Abb. 34, 47, 64f., 71), Dionysos (Abb. 42, 47, 59, 68), Apollon (Abb. 56), Priamus (Abb. 70). Weiterhin treten auch die bekannten Motive der Reichsprägung auf, wie Aphrodite/Venus (Abb. 39, 54f.), Demeter/Ceres (Abb.31, 44-46, 61), Homonoia/Concordia (Abb. 29) und Artemis/Diana (Abb. 35, 48f., 74). Andere, so beispielsweise Fortuna und Kybele, die für Crispina im Reich herausgefallen waren, treten auf den provinzialen Münzen dennoch auf. Der Einfluss der Reichsprägung lässt sich schwer abschätzen, so dass man tendenziell zunächst nur von lokalen Vorlieben in der Motivwahl ausgehen muss. Dies betrifft wohl auch die Reversabbildungen der drei Chariten (Abb.26, 28), Nymphen (Abb. 63) oder Fische (Abb. 24) sowie Tempel bzw. Stadtinsignien (Abb. 27, 50, 69, 72).

Daher fällt es schwer die dargestellten Gottheiten in ein bewusstes Prägeprogramm zu passen. Die Provinzen scheinen Crispina wie auch andere Kaiserfrauen vor ihr als Ehefrau in ihrer Rolle als präsumptive Mutter und Gebärerin sowie als Sorgende für die Wohlfahrt des Reiches darzustellen. Doch gerade die Wiederholung von Themen an einem Prägeort ist Indiz dafür, dass nicht die Person der Kaiserin für die Themenwahl ausschlaggebend war, sondern für die Ehrung einer Kaiserfrau aus einem vorgegebenen Themencorpus geschöpft wurde. Dieses ergibt sich einerseits aus der Verbreitung der Reichsmünzen, deren Motive sich wiederfinden. Daneben ist aber vor allem der lokale Kult ausschlaggebend, sodass allgemein nicht von einer crispinatypischen Darstellung ausgegangen werden darf oder versucht werden kann, die Motive an ihre Biographie oder die des Commodus anzupassen.

Einige Münzen sind jedoch gerade im Hinblick auf den ersten Datierungsversuch der Reichsprägung interessant. Aus Thyatira/Lydien stammen Prägungen, die Crispina nicht bei ihrem Ehrennamen AUGUSTA/ΣΕΒΑΣΤΗ nennen, sondern mit ihrem Gentilnamen ΒΡΟΥΤΤΙΑ ΚΡΙΣΠΙΝΑ (Abb. 56-58). Durch die Angabe des Strategos lassen sich diese auf den Zeitraum 178-180 datieren. Danach wäre ihr der Augusta-Titel nicht mit der Hochzeit verliehen worden, denn es ist mehr als unwahrscheinlich, dass zwar die Nachricht der Hochzeit, nicht aber der Ehrung nach Lydien gelangte, worauf diese Münzen geprägt wurden [20]. Die bereits angesprochene Inschrift aus Sabratha belegt den Augusta-Titel für Crispina vor dem Tod des Marc Aurel, d.h. man muss eine bewusste Entscheidung für den Gentilnamen zugrunde legen. Eventuell lag eine persönliche Beziehung oder ein irgendwie geartetes Klientelverhältnis zur Familie der Crispina vor, die diese Münzen intendiert haben könnte. Eine weitere Stadt prägte Münzen, deren Umschrift auf den Gentilnamen Crispinas schließen lassen – Byzantium/Thrakien (Abb. 23-25). Es handelt sich um Münzen des Magistrats Ai(lios) Pontikos He(ros) und sie werden auf das Jahr 178 datiert, also in das Hochzeitsjahr. Sie nennen Crispina ΒΡΟΥ[ΤΙΑ] ΚΡΙΣΠΕΙΝΑ ΣΕΒ[ΑΣΤΗ], erwähnen also den Augusta-Titel wie ihren Gentilnamen. Die bereits erwähnte Prägung aus Alexandria lässt ebenfalls nur den Schluss zu, dass sie der literarischen Überlieferung gemäß den Augusta-Titel mit der Hochzeit verliehen bekommen hat und dass zu diesem Zeitpunkt die Prägungen einsetzte – sowohl in den Provinzen (datierbar) als auch im Reich.

Im Gegensatz zur Reichsprägung wird sie in den Provinzen auch zusammen mit Commodus abgebildet: sie erscheinen einander zugewandt (Abb. 23, 25, 43) bzw. auf Vorder- und Rückseite der Münze (Abb. 73). Ein weiterer Typ, der Crispina auf dem Avers darstellt und einen Reiter in militärischer Kleidung auf dem Revers, welcher als Commodus gedeutet werden könnte, ist für Alexandria (Abb. 84), Etenna/Lykien (Abb. 73) und Philippopolis/Thrakien überliefert (Abb. 35). Dabei ist es ungewöhnlich, dass der Herrscher auf dem Revers erscheint und nicht eigens namentlich geehrt wird, was meines Erachtens gegen die Deutung des Reiters als Commodus spricht und dieser vielleicht einfach nur als lokaler Heros oder Peplos gesehen werden muss.

Sie wird nicht in einen direkten göttlichen Kontext gerückt oder als THEA bezeichnet, sodass davon ausgegangen werden kann, dass es keinen eigenen Kult im Osten für sie gab und sie auch nicht außergewöhnlich in den Kaiserkult eingebunden wurde. Die epigraphischen Zeugnisse konzentrieren sich in der nordafrikanischen Provinz Numidia, wo sie anscheinend eine besondere Verehrung genoss, da ihr Vater dort Prokonsul gewesen war [21].

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4. Literatur- und Quellenverzeichnis



Quellen

· Dio’s Roman History Bd. 9; griech.-engl. hrsg. von G. P. Goold; übers. von Herbert Baldwin Foster.

· Herodian. Geschichte des Kaisertums nach Marc Aurel; griech.-dt. hrsg. und übers. von Friedhelm L. Müller; Stuttgart 1996.

· Scriptores Historiae Augustae Bd. 1, griech.-engl. hrsg. von G. P. Goold; übers. von David Magie; London 1991 (7. Auflage).


Sekundärliteratur

· Alfölfy, Géza: Commodus und Crispina in einer Inschrift aus Sabratha, Faventia 20/1, 1998, S. 39-47.

· Hekster, Olivier: Commodus. An Emperor at the Crossroads; Amsterdam 2002.

· Kahrstedt, Ulrich: Frauen auf antiken Münzen, Klio 10, 1910, S. 261-314.

· Kienast, Dietmar: Römische Kaisertabelle. Grundzüge einer römischen Kaiserchronologie. Darmstadt 1996.

· Saldern, Falco von: Studien zur Politik des Commodus; Rahden/Westf. 2003.

· Temporini-Gräfin Vitzthum, Hildegard: Die Kaiserinnen Roms. Von Livia bis Theodora. München 2002.


epigraphische Quellen

· Epigraphische Datenbank Heidelberg (EDH):

http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/adw/edh/

· Epigraphische Datenbank Clauss/Slaby (EDCS):

http://compute-in.ku-eichstaett.de:8888/pls/epigr/epigraphik


numismatische Quellen

· Mattingly, H. + Sydenham, E.: The Roman Imperial Coinage, Bd. 3 (Antoninus Pius – Commodus); London 1930.

· Sylloge Nummorum Graecorum (SNG) online:

http://www.sylloge-nummorum-graecorum.org/

· Roman Provincial Coinage (RPC) online:

http://rpc.ashmus.ox.ac.uk/project/

· www.coinarchives.com/a

· www.wildwind.com


Fußnoten

[1] Cass. Dio 72,4,5. Zur umstrittenen Rolle, einer möglichen Beteiligung und den Beweggründen der Lucilla vgl. Herodian. 1,8,4; SHA Comm. 3,9; Hekster, O.: Commodus. An emperor at the crossroads; Amsterdam 2002 [im Folgenden ‚Hekster’]; S. 52f. Vgl. von Saldern, F.: Studien zur Politik des Commodus; Leidorf 2003 [im Folgenden ‚Saldern’]; S. 50 zur These, dass sie sich an der Verschwörung beteiligte, weil sie mit Machtübernahme des Commodus an Bedeutung und Stellung verlor, wofür epigraphische Zeugnisse sprechen, die sie fortan nur noch Tochter des Marc Aurels nennen, nicht mehr aber Augusta.

[2] Vgl. Saldern, S. 31; Temporini-Gräfin Vitzthum, Hildegard: Die Kaiserinnen Roms. Von Livia bis Theodora. München 2002 [im Folgenden ‚Temporini’], S. 253.

[3] Kienast, Dietmar: Römische Kaisertabelle. Grundzüge einer römischen Kaiserchronologie. Darmstadt 1996 [im Folgenden ‚Kienast’], S.151.

[4] Cass. Dio 71,33,1; SHA Aur. 27,8f.

[5] Eine Ehreninschrift für Marc Aurel, Commodus und Crispina aus Africa belegt, dass sie den Titel Augusta bereits vor dem Tod des Marc Aurel getragen haben muss (CIL VIII 22689). Alföldy datiert sie kurz nach die Hochzeit und es scheint nichts dagegen zu sprechen, dass ihr im Zuge der Herausstellung des Nachfolgers diese Titulatur gegeben wurde; vgl. Alföldy, G.: Commodus und Crispina in einer Inschrift aus Sabratha, Faventia 20/1, 1998 [im Folgenden ‚Alföldy’], S. 46.

[6] Hekster, S. 39, Saldern, S. 23-27, 32.

[7] Saldern, S. 162f. zur Problematik, dass es keinen numismatischen Befund für eine solche Spende gibt.

[8] Es gibt eine Ausnahme aus Thyatira, auf die im Zuge der Provinzialprägung eingegangen wird.

[9] Vgl. z.B. RIC 2 (TR P V IMP III COS II P P).

[10] RPC IV 15494; 14170.

[11] Cass. Dio 72, 4, 6.

[12] Kienast, S. 150 nennt den Herbst 192 als Todeszeitpunkt und verweist auf die Inschrift CIL VIII 22689 = ILS 405 aus dem afrikanischen Timgad, auf welcher zwar der Name des Commodus eradiert wurde, nicht aber der von Crispina. Als terminus post quem kann das Konsulatsjehr ihres Bruders 187 gelten (CIL X 1784; XI 8775), sowie der Tod des Commodus im Dezember 192 als terminus ante quem, da die Tat nach Dio noch von Commodus initiiert worden sei. Vgl. auch Alföldy, S. 44; Temporini, S. 259; Saldern, S. 201.

[13] Saldern, S. 67. Der Krieg kostete viel Geld und Berichte von Hungersnöten und immer seltener werdenden annona oder congiaria lassen möglicherweise den Schluss zu, dass es um die Kasse des Kaisers nicht so gut gestellt war, als dass er sich ein ausuferndes Münzprägeprogramm hätte leisten können.

[14] Saldern, S. 189.

[15] Saldern, S. 188f. und ders., S. 156-158, wo er die Existenz einer wirklichen Versorgungsnot in Frage stellt.

[16] Exemplarisch RIC Marc Aurel 731, 745 (Faustina minor) und 762, 1738 (Lucilla). Es soll hier nicht behauptet werden, dass diese Frisuren identisch wären, aber die Ähnlichkeit ist nicht zu leugnen und es scheint sich um den gleichen Frisurentyp bzw. die gleiche Frisierart zu handeln, wobei die Haarstränen dann zu einem Knoten im Nacken gerollt werden.

[17] Hekster, S. 71f., der resümiert, dass der Sturz des Cleander und die damit einhergegangenen Unruhen durchaus auch eine dynastische Komponente gehabt haben können, da nach 14 Jahren Ehe immer noch kein Erbe in Sicht war und damit jeder Verwandte zu einer potenziellen Gefährdung wurde.

[18] Vgl. dazu die Beiträge zu Antoninus Pius und Marc Aurel. Als Commodus 180 seine Herrschaft antrat lagen nunmehr vier Jahrzehnte mit Prägungen dieser Motive hinter ihm und es scheint mir angemessen, die Reduktion auf den symbolischen Handschlag der Eheschließung für die Concordia darauf zurück zu führen. Ebenso erklärt es dies vielleicht, dass die einzelnen Themen nicht mehr in solcher Vielfalt auf Münzen erschienen.

[19] Vgl. die Vorwürfe zu Iulia maior (Tac. ann. 1,53,1; Suet. Aug. 65,1; Vell. II 100,5; Cass. Dio 55,10,14), Agrippina maior unter Caligula (Suet. Cal. 29,1; Claud. 9,1; Tac. ann. 14.2; Dio 59,6; 22,8) oder Statilia Messalina (Tac. ann. 11,34-38).

[20] Am Beispiel Sabrathas hat Alföldy, S. 46 gezeigt, wie sehr einzelne Städte in den Provinzen am Geschehen in Rom interessiert waren und wie schnell sie auch darauf reagierten. Daher erscheint mir diese Variante als nicht einleuchtend.

[21] vgl. CIL VIII 101; CIL VIII 23 66; CIL VIII 22689; Alföldy, S. 46f

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