Die Reichsprägungen für Annia Galeria Faustina minor und

Lucilla unter Marcus Aurelius


verfasst von Tobias Bärmann und Robert Schneider



1. Einleitung

2. Die Reichsprägungen der Faustina minor

3. Die Reichsprägungen der Lucilla

4. Literatur- und Quellenverzeichnis




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1. Einleitung



Annia Galeria Faustina minor wurde um das Jahr 130 n.Chr. [1] als Tochter des Kaisers Antoninus Pius [2] und der Annia Galeria Faustina maior geboren. Im Alter von fünfzehn Jahren wurde Faustina mit dem zukünftigen Kaiser Marcus Aelius Aurelius Verus [3] vermählt und bereits anderthalb Jahre später brachte sie ihr erstes Kind zur Welt.

In der Zeit von 147 n.Chr. bis etwa 170 n.Chr. gebar Faustina minor ihrem Ehegatten mindestens zwölf, eventuell auch vierzehn Kinder [4]. Diese herausragende Fecunditas, vor allem im Hinblick auf das Adoptivkaisertum zu dieser Zeit, wird in der kaiserlichen Münzprägung in besonders vielfältiger Form zum Ausdruck gebracht und verehrt. Sie muss gleichzeitig auch als eine einmalige Erscheinung in der Geschichte der römischen Kaiserfamilien interpretiert werden.

Diese Ausarbeitung soll die Rolle der Faustina minor am kaiserlichen Hof unter Einbeziehung ihrer Münzemissionen während der Regierungszeit ihres Gatten Marcus Aurelius interpretieren und analysieren. Die im Anhang aufgeführten Münzen der Faustina minor beziehen sich auf den RIC – Katalog [5] und sind mit diesem abgeglichen worden. Aufgrund der Vielfältigkeit der Münztypen sowie aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden Münzen, die unterschiedliche Katalognummer aufweisen aber gleiche Aussagen erzielen sollen, nicht berücksichtigt. Die Emissionen der Provinzialprägung von Faustina minor ähneln stark den Münztypen der Reichsprägung hinsichtlich der Göttinnen sowie deren Attribute, so dass auf eine gesamte Auswertung der Provinzialprägung verzichtet werden konnte. Zur literarischen Abgleichung der Interpretationsergebnisse dienten die Monographien von Hildegard Temporini [6], Klaus Fittschen [7], Richard Stoll [8] und Karl Christ [9]. Als Hilfe zur Interpretation von Münz-bildnissen wurde unter anderem das Werk von Maria Alföldi [10] herangezogen.

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2. Die Reichsprägungen der Faustina minor



Die vielfältigen Reichsprägungen der Faustina minor unter Marcus Aurelius zeigen ein breites Spektrum von Motiven und Bezeichnungen, durch welche die Gattin des Kaisers bereits zu ihrer Lebzeit verehrt wurde. Auf allen Münzen die zu ihrer Lebzeit geprägt worden waren, wird Faustina minor als FAVSTINA AVGVSTA tituliert. Dieser Augusta- Titel [11] wurde ihr bereits kurz nach der Geburt des ersten Kindes von ihrem Vater Antoninus Pius verliehen. Besonders die Münztypen mit Attributen der Venus (siehe RIC 723, 725, 730, 1680, 1687 und 1688: Münzabbildung 1) und der Fecunditas (siehe RIC 676, 677, 679, 1636, 1638 und 1639) setzen sich mit jeweils sechs Emissionstypen von den übrigen Reichsprägungen ab. Diese Münzausgaben sind nicht nur unter dem Aspekt der Tradition [12] zu betrachten, wie etwa bei Faustinas Mutter unter Antoninus Pius, sondern sie stehen vor allem für den schier unglaublichen Kinderreichtum, den Faustina minor dem römischen Kaiserhaus bescherte. Die Attribute der römischen Fruchtbarkeitsgöttin Fecunditas und der römischen Liebesgöttin Venus sollen Faustina an diese Gottheiten angleichen, ohne sie jedoch selbst zu einer Göttin zu machen [13].


    RIC 513
Münzabbildung 1: RIC 1688
 
Münzabbildung 2: RIC 723


Die Umschriften auf den Rückseiten der Münzen RIC 723 (Münzabbildung 2) und 1680 VENERI VICTRICI (= der siegreichen Venus) und VENVS VICTRIX (= die Siegerin Venus) auf RIC 1688 sowie VENVS FELIX ( = die fruchtbare Venus) auf RIC 1687 stellen Faustina minor mit der Fruchtbarkeitsgöttin Venus dar und stehen in enger Verknüpfung mit den zahlreichen Geburten der Kaisergattin. Besonders auffällig sind die Attribute auf den Münzen RIC 1680 (Venus mit Mars) und RIC 1687 und 1688 (Venus mit Victoria). Der Zusammenhang mit dem römischen Kriegsgott Mars sowie der Siegesgöttin Victoria stellt die Fruchtbarkeit der Kaiserfrau mit den Kriegen und der Clementia ihres Ehemannes Marcus Aurelius in einen Kontext [14], dasselbe gilt auch für die Umschriften VENVS VICTRIX (RIC 1688) und VENERI VICTRICI (RIC 723, 1680) [15].

Durch die, wie oben schon erwähnt, zahlreichen Fecunditas Prägungen (siehe RIC 676, 677: Münzabbildung 3, RIC 679, 1636, 1638 und 1639) der Faustina minor stellt Marcus Aurelius die Fruchtbarkeit der Kaiserin sowie den Kindersegen, abgesehen von den Venus Prägungen, nochmals in besonderer Form heraus. Faustina minor war nach ihrer Mutter erst die zweite Kaiserfrau, die überhaupt zusammen mit der Fruchtbarkeitsgöttin Fecunditas in der römischen Reichsprägung erschien [16].


Münzabbildung 3: RIC 677


Diese Emissionen sollen natürlich traditionsgemäß an die der Mutter anknüpfen, letztlich steht aber doch die Fecunditas der Faustina minor selbst im Vordergrund. Interessant ist die Anzahl der Kinder auf den Fecunditas Münzen, bis zu vier (RIC 1336) sind gleichzeitig auf den Rückseiten der Münzen zu erkennen. Damit wird propagandiert, dass Faustina der Rolle der Fecunditas durchaus gerecht wird, wobei die Inschrift FECVNDITAS auf RIC 677, 1638 und 1639 lediglich die Göttin selbst tituliert und auch nur ein Kind auf dem Revers erscheint. Dagegen sind auf RIC 676, 679 (Münzabbildung 4) und 1636 (Münzabbildung 5) bis zu vier Kinder abgebildet und die Inschrift lautet FECVNDITATI AVGVSTAE (= der Fecunditas Augusta), was auf eine nähere Personifizierung mit Faustina minor schließen lässt [17].


    RIC 513
Münzabbildung 4: RIC 679
 
Münzabbildung 5: RIC 1636


Die Analysen der Fecunditas- und Venus- Münzen decken auch den Interpretations-spielraum für RIC 711 (Münzabbildung 6) und 1666 ab. Auf dem Revers sind zwei Kleinkinder abgebildet, die sich auf einem Thron befinden. Die Forschung deutet beide Kinder als die Zwillingsgeburt der Faustina minor aus dem Jahr 161 n. Chr [18]. Demzufolge müssen die beiden Kinder Antoninus und Commodus darstellen [19]. Den Wert dieser männlichen Nachkommen lässt die Umschrift auf dem Revers erahnen: SAECVLI FELICITAS (= Glückliches, beziehungsweise fruchtbares Zeitalter [20]).


Münzabbildung 6: RIC 711


Nachdem die ersten Knaben der Faustina minor bereits frühzeitig verstorben waren [21], gab diese Zwillingsgeburt der Dynastie des Kaiserhauses neue Hoffung. Und tatsächlich sollte es mit Commodus nach über hundert Jahren der Adoption ein leiblicher Sohn schaffen, den Thron des Vaters zu besteigen [22]. Das Hoffen des Kaiserhauses auf männliche Nachkommen und die daraus resultierende Sicherung der Dynastie [23] belegt die Münze RIC 1675 (Münzabbildung 7) sehr eindrucksvoll.


Münzabbildung 7: RIC 1675


Faustina minor ist auf dem Revers zusammen mit sechs Kindern dargestellt. Daneben ist das S.C. (Senatus consulto) erkennbar, was erklärt, dass nicht nur der Kaiser selbst, sondern auch der Senat ihren wichtigen Status zur Sicherung des Imperium Romanum innerhalb des Kaiserhauses anerkannte. Die Inschrift lautet TEMPORUM FELICITAS (= Glück der Zeit). Marcus Aurelius teilt damit der Kaiserin nochmals eine besondere Form der Verehrung zu. Bei dieser Tatsache darf wiederum die Schmach der vorherigen Kaiser, die allesamt keine männlichen Nachkommen hatten, nicht außer Acht gelassen werden. Des Weiteren kommt hinzu, dass sich unter Marcus Aurelius und Faustina minor allmählich wieder eine „echte“ Kaiserdynastie entfaltetet, die natürlich auch von den Adoptionen der vorherigen Kaiser gespeist wurde. Der dritthäufigste Münztypus (RIC 675, 688, 692, 698, 1650 und 1651) unter den Emissionen der Faustina minor sind die Iuno Prägungen. Vornehmlich wird Faustina hier mit dem Kult der Iuno Regina (Revers RIC 698) und der Iuno Lucina (Revers RIC 692) assoziiert.

Die Darstellung der Iuno Regina auf RIC 698 mit den typischen Attributen wie Pfau, Patera und Szepter in Verbindung mit der Kaiserin auf dem Avers sollen an die Ehe zwischen Iuppiter und Iuno erinnern, wobei die Iuno als Regina bezeichnet wurde [24]. So steht diese Prägung für das Wohl des Imperium Romanum und für das gute Eheverhältnis zwischen Kaiser und Kaiserin. Die Prägungen der Iuno Lucina heben nochmals die Fruchtbarkeit und die Geburten der Faustina minor in den Vordergrund, stand der Beiname Lucina doch für die Göttin der Geburt und der Entbindung [25]. Das bestätigen auch die drei kleinen Kinder, welche zusammen mit der Iuno Lucina auf dem Revers von RIC 692 zu sehen sind. Auf RIC 688 erscheint die Kaisergattin nur in Verbindung mit der Iuno, also ohne weiteren Beinamen der Göttin, welcher ihre Funktion konkretisieren würde. So muss diese Assoziation auf die Grundwerte der Iuno (Mutter, Ehe) reduziert werden, was darauf schließen lässt, dass diese Münze (RIC 688: Münzabbildung 10) vor den anderen beiden Typen ( RIC 692 und 698: Münzabbildungen 8 & 9) geprägt worden ist.


   
Münzabbildung 8: RIC 692
 
Münzabbildung 9: RIC 698


Münzabbildung 10: RIC 688


Auffällig ist insbesondere, dass Faustina minor mit zwei unterschiedlichen Göttinnen, welche äquivalente Funktionen besaßen, auf der Reichsprägung erscheint. Es handelt sich zunächst um die schon behandelte Emission der Iuno Lucina und die der Diana Lucifera (RIC 674 und 1632: Münzabbildung 11). Beide galten als Geburtsgöttinnen, nur hatte der Iuno- Kult seinen Ursprung in Rom [26], wohingegen der Kult der Diana [27] in Kleinasien seine Wurzeln hatte. An diese Prägungen der Iuno und Diana schließt sich ein weiterer, besonderer Münztypus an. Auf dem Aureus RIC 704 (Münzabbildung 12) ist Faustina minor zusammen mit Cybele, welche als große Göttermutter und auch als Fruchtbarkeitsgöttin [28] galt, abgebildet. Wiederum wird der Fruchtbarkeit Faustinas gedacht, jedoch nun auch in Verbindung mit einem ganz neuem Attribut. Die Umschrift auf dem Revers MATRI MAGNAE (= der großen Mutter) verdeutlicht die neue Funktion. Zum einen bezeichnet diese Umschrift die Göttin Cybele, zum anderen soll aber gleichzeitig abermals Faustinas einmalige Fruchtbarkeit hervorgehoben werden. Jedoch muss der Prägezeitraum dieser Münze nach einigen Geburten der Faustina minor liegen, vielleicht eventuell um das Jahr 161 n.Chr., da die Mutterfunktion nicht nur von Geburten abhing, sondern von der Fürsorge sowie vom Überleben der Kleinkinder [29].


    RIC 513
Münzabbildung 11: RIC 1632
 
Münzabbildung 12: RIC 704


Marcus Aurelius ließ von seiner Gattin aber durchaus noch weitere Münzen mit anderen Motiven prägen. Hierzu zählen Concordia- (RIC 1626), Vesta- (RIC 1690), Ceres- (RIC 668 und 669), Fortuna- (RIC 683) und Salus- Motive (RIC 716 und 1671). Faustina minor ist auf diesen Prägungen immer auf dem Avers abgebildet und wird mit den verschiedenen Göttinnen in einen Kontext gestellt. Diese Münzmotive für römische Kaiserfrauen oder -töchter gehören zu den traditionell am meisten geprägten unter den römischen Kaisern und sollen Anknüpfungspunkte zu ihren Vorgängern herstellen [30]. Eine Ausnahme stellen die Prägungen der Hilaritas (= Heiterkeit; RIC 686 (Münzabbildung 13) und RIC 1642) und der Laetitia (= Liebesglück, Freude; RIC 701(Münzabbildung 14) und 1653) dar, denn diese Assoziation mit einer Kaiserfrau taucht das erste mal unter Marcus Aurelius auf.


    RIC 513
Münzabbildung 13: RIC 686
 
Münzabbildung 14: RIC 701


Gemeinsam mit den traditionellen Prägungen zählen diese beiden Münzen zu den ersten Emissionen der Faustina minor überhaupt. Gern griff der Kaiser auf solche traditionellen Motive zurück, um beispielsweise die Hochzeit mit seiner Frau oder aber einfach nur das Liebesglück zu propagieren [31]. Letzteres diente selbstverständlich auch dazu, das Wohl des Imperiums zu verdeutlichen und es vor Gefahren zu bewahren. Des Weiteren stellt die Prägung RIC 683 (Münzabbildung 15) mit Fortuna einen Unterschied zu früheren Reichs-prägungen dar. Faustina minor wird nicht mit Attributen der Fortuna, sondern mit denen der Fortuna muliebris dargestellt, was die Umschrift FORTVNA MULIEBRI auf dem Revers belegt. Diese Tatsache muss als besondere Verehrung angesehen werden, da dieser besondere Fortuna- Kult nur sehr würdevollen Frauen gewidmet wurde [32].

Mit dem Titel MATER CASTRORVM (= Mutter des Feldlagers) auf dem Revers der Münze RIC 748 (Münzabbildung 16) kam der Gattin des Marcus Aurelius eine weitere besondere und einmalige Verehrung zu. Hier ehrt der Kaiser seine Frau mit einem Titel, den noch keine römische Kaiserin erhalten hatte. Der Titel muss als Ausdruck der Verbundenheit interpretiert werden, da Faustina minor ihrem Mann im Krieg gegen die Quaden und Markomannen zur Seite stand [33]. Die Einflussmöglichkeiten der Kaiserfrau wurden somit um den militärischen Bereich erweitert, obwohl dieser eigentlich für eine Frau tabu war. Allerdings ist die Münze nach ihrem Tod geprägt worden, da sie auf der Inschrift als DIVA bezeichnet wird, jedoch hatte sie den Titel schon zu Lebzeiten erhalten [34]. Die Münze RIC 748 wurde zudem auch auf Senatsbeschluss geprägt (S.C. = SENATVS CONSVLTO), was wiederum ein Indiz dafür ist, dass auch der Senat ihre bedeutende Stellung als Mutter und als Ehefrau am Kaiserhof anerkannte.


    RIC 513
Münzabbildung 15: RIC 683
 
Münzabbildung 16: RIC 748


An die Vergöttlichung beziehungsweise Konsekration erinnern wiederum zahlreiche numismatische Funde. Hier gilt es die AETERNITAS- (= Unsterblichkeit, Unvergäng-lichkeit; RIC 738 (Münzabbildung 17), RIC 1697, 1698 und 1699) sowie die CONSECRATIO- (= Vergöttlichung; RIC 743 (Münzabbildung 18), RIC 744, 746, 748, 1702 (Münzabbildung 19), RIC 1703 (Münzabbildung 20), RIC 1706 und 1714) Münzen zu unterscheiden. Da Faustina minor sofort nach ihrem Tod konsekriert wurde, müssen die AETERNITAS-Münzen nach den CONSECRATIO- Prägungen erschienen sein, auf beiden Prägungen finden sich aber typische Symbole wie der Pfau oder der Altar.


    RIC 513
Münzabbildung 17: RIC 738
 
Münzabbildung 18: RIC 743


Der Pfau der Iuno wird in dieser Zeit als Symbol der Ewigkeit den vergöttlichten Kaiserinnen zugeordnet [35]. Besonders auf der Münze RIC 1702 wird diese Tatsache deutlich. Faustina minor sitzt auf einem Pfau oder Adler, welcher sie in den Himmel beziehungsweise zum Olymp bringen soll [36].


    RIC 513
Münzabbildung 19: RIC 1702
 
Münzabbildung 20: RIC 1703


Nach ihrem Tod erhielt sie den Ehrennamen PIA (= die Fromme, Pflichterfüllende), den auch zahlreiche Münzen belegen (RIC 738 (Münzabbildung 21), RIC 743, 744 (Münzabbildung 22), RIC 1697, 1698, 1699, 1702, 1703, 1706 und 1714). Dieser Titel ist die numismatisch letzte Ehrung der Kaiserfrau. Natürlich müssen hier wieder die Fruchtbarkeit der Faustina, aber auch die Tradition der Dynastie als Gründe für die Verleihung dieses Titels beachtet werden. Schließlich erhielt schon ihr Vater, Antoninus Pius, diesen Beinamen. Daher finden sich auch einige Motive auf den Münzen, welche ihre Divinisierung feiern und schon unter Antoninus Pius oder noch früher benutzt worden waren. Dazu zählen die Münzen RIC 1698 (CARPENTUM mit Elefanten, CONSECRATIO, S.C.) und RIC 1714 (Mond und sieben Sterne).

Ein letztes Merkmal der Münzen, die an die Vergöttlichung der Faustina minor erinnern, betrifft ihr Portrait selbst auf dem Avers. Manchmal erscheint die Kaiserfrau mit und manchmal ohne Schleier, welcher nochmals an ihre PIETAS erinnern soll [37].


    RIC 513
Münzabbildung 21: RIC 738
 
Münzabbildung 22: RIC 744

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3. Die Reichsprägungen der Lucilla


Wie schon die Münzen der Faustina Minor entbehren auch die Prägungen für ihre älteste Tochter Lucilla jeglicher konkreter Angaben bezüglich ihrer Datierung. Während bei den oben behandelten Konsekrationsmünzen jedoch zumindest über den grundsätzlichen Prägezeitraum (vom Tode Faustinas 176 bis zum Tode Marc Aurels 180) Einigkeit herrscht, sind die Eckdaten der Lucilla-Münzen in der Forschung überaus umstritten.
Die wohl älteste Tochter Marc Aurels und Faustinas wurde vermutlich im Jahre 149 oder 150 geboren und 161 mit Lucius Verus verlobt, den sie dann drei Jahre später auch ehelichte. Wann sie allerdings den Titel der Augusta verliehen bekam, ist nicht bekannt [38]. Fittschen nimmt an, die Verleihung fand infolge der Geburt der ersten Tochter Lucillas 165/166 statt [39], Schultz vermutet die Hochzeit mit Lucius Verus 164 als Anlass für die Ehrung [40]. In einer dritten Theorie geht Szaivert von einem Augusta-Titel für Lucilla bereits im Jahre 161 aus, in das er auch ihre ersten Münzen datiert [41].

Ebenso umstritten wie der Beginn der Lucillaprägungen ist auch deren Ende. Die entscheidende Frage besteht darin, ob nach dem Tod von Lucius Verus noch weitere Lucillamünzen herausgegeben wurden. Während Fittschen dies offen lässt und Schultz es bejaht [42], erscheint Szaivert ein derartiges Vorgehen mit Verweis auf die dynastische Bedeutungslosigkeit Lucillas und die niedrige Abstammung ihres zweiten Ehemannes Pompeianus als unwahrscheinlich. Denn bereits 166 wurden mit Commodus und Annius Verus zwei Söhne Marc Aurels zu Caesaren und damit zu Nachfolgern ernannt, weshalb die Rolle Lucillas als Mutter kommender Erben entfiel [43].

Die Prägungen für Lucilla lassen sich anhand der Averslegenden in zwei Gruppen unterteilen. Die frühen Ausgaben besitzen eine lange Umschrift mit Angabe der Filiation: LVCILLAE AVG ANTONINI AVG F bzw. LVCILLAE M ANTONINI AVG F. Neben der Aussage über die familiäre Abstammung weist – wie auch schon bei Faustina Minor – die dativische Form auf ein relativ frühes Prägedatum hin.
Die anschließend geprägte zweite Gruppe trägt eine kurze Averslegende im Nominativ: LVCILLA AVGVSTA. Umstritten ist jedoch der Zeitpunkt, an dem der Wechsel der Umschriften erfolgte. Fittschen geht davon aus, dass die Geburt der zweiten Tochter Lucillas 166 für den Legendenwechsel verantwortlich zeichnet [44], während Schultz die kurze Umschrift auf 169 veranschlagt, also erst nach dem Tod ihres ersten Gatten, wofür er jedoch keinerlei Begründungen liefert [45]. Am plausibelsten erscheint die Erklärung Szaiverts, der die Hochzeit von Lucilla und Lucius Verus 164 als Ursache für die abgeänderte Umschrift sieht. Als Gattin eines Augustus ist es schlichtweg überflüssig, die Prägeberechtigung aus der dynastischen Herkunft abzuleiten [46].

Die Averslegenden können bei Damenprägungen allerdings nur eine grobe zeitliche Orientierung bieten. Eine genauere Datierung kann häufig durch die Analyse der abgebildeten Frisuren erreicht werden. Anders als bei den Konsekrationsmünzen der Faustina Minor lassen sich bei ihrer Tochter tatsächlich anhand von Haarstruktur und Knotenstellung verschiedene Porträttypen unterscheiden. Und so werden auch hier im Anschluss die Aversabbildungen nach fünf verschiedenen Frisuren (a, b, c, d, e) differenziert [47]. Dabei ist der erste Frisurtyp sehr deutlich am fest zurückgekämmten Haar zu erkennen. Bei Frisur c ist das Haar hingegen sehr stark gewellt und deutlich lockerer zurückgekämmt. Typ b bildet einen Übergang zwischen a und c. Bei den letzten beiden Frisuren, die nicht immer leicht zu differenzieren sind, kommt als neue Komponente ein Zopf hinzu, der die untere Haarkante begrenzt. Bei e tritt das Haar in vergleichsweise langen, geschwungenen Wellen auf, während diese Wellen bei d eher klein bzw. kurz ausfallen.



Frisur a
Frisur b
Frisur c

 


    RIC 513

Frisur d

 
Frisur e


Die Verteilung der Frisuren auf die beiden vorkommenden Averslegenden gestaltet sich wie folgt: Während die Frisuren a und b ausschließlich mit langer Umschrift erscheinen, kommen d und e nur mit der kurzen Legende vor. Der Frisurentyp c findet sich mit beiden Averslegenden. So ergeben sich insgesamt sechs Prägephasen. Um diese nun relativ und auch absolut datieren zu können, müssen neben den bereits genannten Eckdaten 161 und 169 noch weitere bestimmte chronologische Fixpunkte existieren. Einen ersten solchen Punkt bildet ein Münztyp mit langer Averslegende und der Reversumschrift VOTA PVBLICA (Münzabbildung 23).


Münzabbildung 23


Abgesehen davon, dass eine derartige Umschrift an sich ein Novum in den Damenprägungen darstellt, gibt sie den entscheidenden Hinweis zur Datierung des zugehörigen Averstyps. Derartige Votivprägungen verweisen in der Regel auf vom Kaiser öffentlich abgelegte Gelübde oder Versprechen [48]. Und ein Hinweis auf genau solch ein Gelübde findet sich auch in den Scriptores Historiae Augustae, die im Vorfeld des Partherkrieges 162 von einer Krankheit des Verus als Anlass für ein Gelöbnis des Marcus berichten:

(9) In den Partherkrieg aber wurde im Einvernehmen mit dem Senat der Bruder Verus entsandt; […] (10) Übrigens gab Marcus dem Verus bis nach Capua das Geleit […] (11) Als aber Marcus nach Rom zurückgekehrt, erfuhr, Verus liege in Canusium krank darnieder [sic!], eilte er, ihn zu besuchen, nachdem er im Senat Gelübde getan hatte, die er, nach Rom zurückgekehrt, einlöste, sobald er erfahren hatte, daß [sic!] Verus die Überfahrt angetreten habe [49].

Es kann also durchaus davon ausgegangen werden, dass sich die VOTA-Prägung der Lucilla, zu dieser Zeit ja bereits die Verlobte des Verus, auf die Genesung ihres zukünftigen Gatten bezieht [50]. Damit gehört diese Prägung, die ja aufgrund der langen Averslegende von vornherein zu den frühen Ausgaben zu zählen ist, zu den ersten Münzen, die für die Augusta geprägt wurden. Das bedeutet, dass auch alle anderen Münztypen, die den auf dem VOTA-Avers erscheinenden Frisurentyp (a) aufweisen, in diese erste Phase der Lucillaprägungen zu datieren sind. Diese Annahme wird zusätzlich noch durch eine Analyse der Abfolge der verwendeten Stempel untermauert, die für die Goldprägungen Lucillas verwendet wurden. Diese Analyse zeigt, dass die Vota-Münzen tatsächlich an den Anfang der Prägephasen zu datieren sind [51].

Als eine weitere chronologische Konstante können die Hochzeit Lucillas mit Verus im Jahre 164 und der damit eintretende Averslegendenwechsel betrachtet werden. Hierbei ist der oben genannte Umstand entscheidend, dass es Prägungen gibt, die sowohl mit langer als auch mit kurzer Averslegende auftreten, dabei aber den gleichen Frisurentyp (c) aufweisen. Mit anderen Worten sind diese Münzen in die Zeit kurz vor bzw. kurz nach der Hochzeit zu datieren. Diese Erkenntnis erlaubt die Einordnung des Frisurentyps b, der auf einigen wenigen Prägungen und nur in Verbindung mit der langen Aversumschrift auftaucht. Dieser Typus stellt eine Art Übergang von den Frisuren a zu c dar und konstituiert dementsprechend eine kurze zweite Prägephase. Die Münzen mit dem Frisurentyp c bilden somit – je nachdem ob lange oder kurze Averslegende – die dritte respektive vierte Phase.

Für die Datierung der beiden verbliebenen Frisuren d und e kann leider auf keinen eindeutigen chronologischen Fixpunkt zurückgegriffen werden. Lediglich die Ähnlichkeit der Frisur e mit Faustina Minors letztem Porträttyp gibt zu der Vermutung Anlass, dass es sich hierbei auch um den letzten Typ bei Lucilla und damit die sechste Prägephase handelt. Frisur d bildet demzufolge die fünfte Phase, die sich jedoch zeitlich nicht genau abgrenzen lässt.
Die verwendeten Reversmotive der einzelnen Phasen entsprechen der zur damaligen Zeit gängigen Programmatik. In der ersten Phase finden sich auf den Lucilla-Prägungen mit Diana Lucifera (Abb. 24), Hilaritas (Abb. 31), Iuno Lucinae (Abb. 25), Salus (Abb. 37), Pudicitia (Abb. 35), Pietas (Abb. 26), Concordia (Abb. 22, 23 & 30 [52]), Vesta (Abb. 41) und Venus (Abb. 27) Göttinnen, die bereits bei den Münzen ihrer Mutter Faustina Minor oder aber deren Vorgängerinnen verwendet wurden.

Diese klassischen Damenreverse sind zum einen natürlich in familiärer bzw. dynastischer Hinsicht zu interpretieren. Sie vermitteln mit Blick auf die Rolle der Augusta als Ehefrau und Mutter weibliche Werte und Tugenden wie Fruchtbarkeit (Venus), Geburt (Juno Lucinae), Reinheit (Pudicitia), Eintracht (Concordia) und Pflichtgefühl (Pietas). Doch greift eine rein dynastische Lesart sicher zu kurz. Gerade in der Epoche der Antonine wird die Kaisergattin nicht mehr nur als Bewahrerin der herrschaftlichen Familie sondern des gesamten Reiches gesehen. In diesem Sinne beziehen sich zum Beispiel Salus und Vesta auch auf das Wohlergehen und den Schutz des Staates, nicht nur des Individuums oder der Familie.
Als ein deutliches Beispiel für die ausgeweitete Rolle der Herrscherfrau kann das im vorherigen Kapitel dargestellte Avancieren Faustina Minors zur Heilsbringerin des Heeres gelten.

In einen doppelten Kontext ist auch Concordia zu stellen, deren Attribut der Eintracht sowohl in der Familie als auch im Staat einen entscheidenden Aspekt darstellt. Sie erscheint in der kurzen zweiten Prägephase – ebenso wie Juno Lucina (Abb. 32) – auf einem neuen Reverstyp (Abb. 29). Zusammen mit einer weitergeführten Venus-Prägung sind diese drei jedoch die einzigen Typen, die mit Frisur b auftreten. Dies spricht für die oben formulierte Annahme, dass es sich hierbei um eine nur kurze Übergangsphase gehandelt haben muss.
Trotz der erwähnten gesellschaftspolitischen Dimension der Damenreverse fällt auf, dass in der dritten Phase mit der Fortsetzung des Juno-Lucina-Motivs und der Neuaufnahme von mindestens zwei, vielleicht drei weiteren Venus-Typen (Abb. 38 & 42, evtl. auch 40 [53]) die Aspekte Fruchtbarkeit und Geburt stärker in den Vordergrund rücken. Die Ursachen dafür sind sicher vor allem in der bevorstehenden Hochzeit Lucillas zu suchen. Neu hinzu kommt zu dieser Zeit auch eine Darstellung der Juno Regina (Abb. 33), also einer Ausprägung der Juno, die ihre Rolle als Königin der Götter an der Seite von Jupiter hervorhebt.

Die Heirat mit Lucius Verus scheint dann auch die Motivauswahl in der vierten Phase maßgeblich bestimmt zu haben. Das gilt sowohl für die Abbildung der Fecunditas (Abb. 54), die hier erstmalig in der Lucilla-Prägung auftaucht, aber auch für die Wiederholung der Concordia-Reverse aus den ersten beiden Prägeabschnitten. Fecunditas, die Göttin der Fruchtbarkeit, erscheint hier zunächst nur mit einem Kind. Ob dies allerdings auf eine konkrete Geburt Lucillas hinweist, ist mit Blick auf das angenommene Prägejahr 164 eher unwahrscheinlich. Vielmehr scheint es sich um ein generelles Fruchtbarkeitssymbol zu handeln, ähnlich wie schon bei dem Revers mit Juno Lucina, auf dem die Göttin bisher durchgehend in jeder Prägephase – also auch in der vierten (Abb. 47) – mit einem Kleinkind auf dem Arm abgebildet wird. Antike Quellen berichten von lediglich zwei Kindern aus der Ehe Lucillas mit Verus. Der genaue Zeitpunkt der Geburten, die naturgemäß erst in die Zeit ab 165 fallen können, ist jedoch nur in einem Fall überliefert und auf das Jahr 166 datiert [54]. Mit Venus Victrix (Abb. 51) kommt ein weiterer die Fruchtbarkeit symbolisierender Revers hinzu, so dass zusammen mit den Venus-Typen, die aus den vorangegangenen Phasen übernommen wurden (Abb. 60, 61 & 62), sowie der Juno- und der Fecunditas-Prägung ein deutliches Übergewicht der dynastischen Thematik erkennbar ist.

Die letzten beiden Prägeabschnitte fünf und sechs bieten wenig Neues. Neben etwas modifizierten Reverstypen oder Wiederholungen bereits zuvor verwendeter Motive werden lediglich Ceres (Abb. 52) und Laetitia (Abb. 48) als neue Göttinnen hinzugefügt. Während Ceres – wie der überwiegende Teil der hier besprochenen Motive – zu den klassischen Frauenreversen gehört, taucht die Göttin des Frohsinns erstmalig bei Münzen Faustina Minors auf. Zusammen mit der wiederholt vorkommenden Reversabbildung der Hilaritas (Abb. 46) werden also fröhliche Zeiten propagiert. Auslöser dafür könnten durchaus die Geburten der Nachkommen gewesen sein. Zumindest zeigen die Fecunditas-Reverse in dieser Zeitspanne drei (Abb. 53 [55]) bzw. zwei (Abb. 45) Kinder. Hinzu kommt, dass dem öffentlichen Suggerieren von Heiterkeit und Frohsinn auch eine gesellschaftliche Funktion innewohnt. Dies gilt umso mehr in Zeiten, in denen die politische und soziale Wirklichkeit zu wenig optimistischen Einschätzungen Anlass gibt.

Abschließend noch einige kurze Bemerkungen zu den Provinzialprägungen, zu denen eingehende Untersuchungen bisher leider fehlen: Lucillamünzen wurden sowohl in Alexandria als auch in Mesopotamien geprägt. In Alexandria finden sich drei Münztypen, die alle eine Büste der Augusta auf dem Avers abbilden und mit der gleichen griechischen Legende Λουκιλλα Σεβαστή Αντωνινου Σεβαστου Θυγατήρ versehen sind. Motiv und Legende der Averse sind also in Anlehnung an die römischen Münzen gestaltet. Bei zwei der drei Typen (Abb. 64) erscheint Tyche auf dem Revers. Diese war nicht nur die griechische Göttin des Schicksals sondern zugleich auch Stadtgöttin von Alexandria. Den Revers des dritten Typs ziert Nil. Die mesopotamischen Münzen, die ebenfalls in griechischer Sprache beschriftet sind, stammen aus einer ganzen Reihe von Städten, so zum Beispiel Edessa. Vermutlich wurden sie mehrheitlich im Zeitraum der ersten Samtherrschaft geprägt. Die Reversmotive ähneln mit ihren Götterdarstellungen (z. B. Juno) denen der Imperialprägungen. Einen Wert für die vorliegende Darstellung besitzen die alexandrinischen und mesopotamischen Münzen darin, dass ihre Prägung vermutlich mit dem Tode des Verus eingestellt wurde [56].

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a. Zusammenfassung zu den Prägungen für Lucilla


Mit Blick auf die Lucilla-Prägungen bleiben drei Dinge festzuhalten. Fast alle für die Augusta herausgegebenen Münztypen finden sich bereits bei vorangegangenen Kaiserfrauen. Trotz der großen Motivvielfalt ist die gesamte Prägung daher als sehr traditionell einzuordnen. Auch das bei Lucilla dominierende Thema der Fruchtbarkeit, das sich in den diversen Venus-Typen, den Juno-Lucina-Abbildungen und nicht zuletzt den verschiedenen Darstellungen der Fecunditas erkennen lässt, stellt in der Geschichte der kaiserlichen Münzprägung eines der traditionellsten Programme von Damenreversen dar. Darüber hinaus besitzen die Motive nicht nur eine familiär dynastische Dimension, sondern betreffen mit ihren Themen wie Frohsinn, Eintracht und Bewahrung das gesamte Reich, welches sich in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts mit zunehmenden außenpolitischen Problemen konfrontiert sah.
Als einzig bemerkenswerte Münze kann der Vota-Typus betrachtet werden, welcher zu diesem Zeitpunkt ein absolutes Novum in der Prägung für Kaiserfrauen darstellt und als dessen Ursache ein Gelübde des Marcus anlässlich einer Krankheit seines Bruders angenommen werden kann.
Die zeitliche Einordnung dieser Prägung ist zudem entscheidend für die absolute Datierung der Lucilla-Münzen, über die in der Forschung allerdings noch immer Uneinigkeit herrscht. Weitgehend unumstritten ist die relative Abfolge der Prägungen, die sich mithilfe der verschiedenen Frisurtypen ermitteln lässt.

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4. Quellen und Literaturverzeichnis



Quellen

Aurelius, Marcus: Wege zu sich selbst, griechisch-deutsch, herausgegeben undübersetzt von Rainer Nickel, Artemis Verlag, München und Zürich 1990.

Dio’s Roman History. In nine volumes. Vol. XI, ed. by T. E. Page, with an engl. transl. by E. Cary, Cambridge 1955.

Herodian. In two volumes. Vol. I. Books I – IV, ed. by E. H. Warmington, with an engl. transl. by C. R. Whittaker, Cambridge 1969.

Historia Augusta. Römische Herrschergestalten. Band 1. Von Hadrianus bis Alexander Servus, hrsg. von C. Andersen u. a., übers. von E. Hohl, Zürich u.a. 1976.

Marc Aurel, Wege zu sich selbst, hrsg. von R. Nickel, Düsseldorf u.a. 2001.

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Fussnoten

[1] Vgl. Fittschen, Klaus: Die Bildnistypen der Faustina minor und die Fecunditas Augustae, S. 22 und

Temporini-Gräfin Vitzhum, H.: Die Kaiserinnen Roms, S. 233.

[2] Antoninus Pius, Kaiser vom 10. Juli 138 n. Chr. bis 7. März 161 n. Chr.

[3] Marcus Aurelius, Kaiser vom 7. März 161 n. Chr. bis 17. März 180 n. Chr.

[4] Vgl. Temporini-Gräfin Vitzhum, H.: Die Kaiserinnen Roms, S. 235.

[5] Mattingly, Harold; Sydenham, Edward A.: The Roman imperial coinage, Vol. III.

[6] Temporini-Gräfin Vitzhum, H.: Die Kaiserinnen Roms.

[7] Fittschen, Klaus: Die Bildnistypen der Faustina minor und die Fecunditas Augustae.

[8] Stoll, Richard: Frauen auf römischen Münzen.

[9] Christ, Karl: Geschichte der römischen Kaiserzeit.

[10] Alföldi, Maria R.: Bild und Bildersprache der römischen Kaiser.

[11] Vgl. Fittschen, Klaus: Die Bildnistypen der Faustina minor und die Fecunditas Augustae, S. 23.

[12] Vgl. Alföldi, Maria R.: Bild und Bildersprache der römischen Kaiser, S. 69.

[13] Vgl. Ebd., S. 51.

[14] Vgl. The Roman imperial coinage, Vol. III., S. 347.

[15] Vgl. Roschner, W.-H.: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, Band VI,
Sp. 204.

[16] Ebd., Sp. 1741.

[17] Ebd., Sp. 1742.

[18] Vgl. Fittschen, Klaus: Die Bildnistypen der Faustina minor und die Fecunditas Augustae, S. 23.

[19] Vgl. Temporini-Gräfin Vitzthum, H.: Die Kaiserinnen Roms, S. 239.

[20] Vgl. Roschner, W.-H.: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, Band I. 2,
Sp. 1473ff.

[21] Vgl. Fittschen, Klaus: Die Bildnistypen der Faustina minor und die Fecunditas Augustae, S. 23ff.

[22] Vgl. Christ, Karl: Geschichte der römischen Kaiserzeit, S. 343ff.

[23] Vgl. Alföldi, Maria R.: Bild und Bildersprache der römischen Kaiser, S. 51 und Ameling, Walter: Die
Kinder des Marc Aurel und die Bildnistypen der Faustina minor, S. 147.

[24] Vgl. Roschner, W.-H.: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, Band I.1,
Sp. 600.

[25] Vgl. Ebd., Sp.581.

[26] Vgl. Roschner, W.-H.: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, Band I. 1,
Sp. 575.

[27] Vgl. Ebd. Sp. 558ff und 1002.

[28] Vgl. Ebd. Band II. 1, Sp. 1638ff.

[29] Vgl. M. Aur. 1,17,18.

[30] Vgl. Alföldi, Maria R.: Bild und Bildersprache der römischen Kaiser, S. 60ff.

[31] Vgl. Alföldi, Maria R.: Bild und Bildersprache der römischen Kaiser, S. 69.

[32] Vgl. Roschner, W.-H.: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, Band I. 2,
Sp. 1519.

[33] Vgl. Temporini-Gräfin Vitzthum, H.: Die Kaiserinnen Roms, S. 250.

[34] Vgl. Ebd.

[35] Alföldi, Maria R.: Bild und Bildersprache der römischen Kaiser, S. 78.

[36] Vgl. Ebd.

[37] Vgl. RIC 738 und RIC 744.

[38] In der antiken Literatur findet sich über Lucilla noch weniger als über ihre Mutter Faustina. Ihr Name erscheint entweder im Zusammenhang mit ihren Eheschließungen mit Lucius Verus respektive Pompeianus oder aber auch in Berichten über eine gescheiterte Verschwörung gegen Commodus im Jahre 182, bei der sie eine essentielle Rolle gespielt haben soll und in deren Folge sie zunächst verbannt und wenig später umgebracht wurde (vgl. Cass. Dio, 73, 4; vgl. auch SHA Comm., 4, 1ff.; 5, 7). Bei Herodian wird als Grund für das Komplott die Eifersucht der Lucilla auf Commodus’ Gattin Crispina angeführt (vgl. Herodian., 1, 8, 3ff.).

[39] Vgl. Fittschen, Klaus, Die Bildnistypen der Faustina minor und die Fecunditas Augustae, Göttingen 1982, 72f.

[40] Vgl. Schultz, Hans-Dietrich, Zur Chronologie des Lucilla-Porträts auf Münzen, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin, Ges.-Sprachw. R. XXXI (1982), 283 – 286, 283ff.

[41] Vgl. Szaivert, Wolfgang, Zur Chronologie der Lucillaprägungen, in: JNG 30 (1980), 7 – 14, 10ff.

[42] Schultz’ Theorie fußt auf einer umstrittenen Analyse von Gipsabdrücken eines unveröffentlichten Schatzfundes; vgl. Schultz, a. a. O., 283f.

[43] Vgl. Szaivert, Lucillaprägungen, a. a. O., 12.

[44] Vgl. Fittschen, a. a. O., 73.

[45] Vgl. Schultz, a. a. O., 285.

[46] Vgl. Szaivert, Lucillaprägungen, a. a. O., 10.

[47] Die hier verwendete Einteilung orientiert sich an Szaiverts Vorschlag (vgl. Szaivert, Kaiser, a. a. O., 232f.). Fittschen fasst die Frisuren Lucillasz

[48] Für Marc Aurel lassen sich solche Münzen unter anderem im Jahre 177 (MIR 416) nachweisen (vgl. Szaivert, Kaiser, a. a. O., 134).

[49] SHA Aur., 8, 9ff. (übers. von Ernst Kohl, Zürich 1976).

[50] Vgl. Szaivert, Lucillaprägungen, a. a. O., 10f.

[51] Vgl. ebenda, 11f.

[52] Szaivert datiert diesen Concordia-Sesterz erst in die dritte Phase (vgl. Szaivert, Kaiser, a. a. O., 171). Allerdings scheint dies mit Blick auf die Aversfrisur überaus fraglich.

[53] Aufgrund fehlender Frisurdarstellung bleibt unklar, in welche Phase Abb. 40 zu datieren ist. Szaivert führt diesen Typus überhaupt nicht auf.

[54] Vgl. Fittschen, a. a. O., 31f.

[55] Bzgl. des dritten Kindes wird vermutet, dass es sich dabei um ein Kind der Faustina Minor, also eine Schwester Lucillas handelt (vgl. Szaivert, Kaiser, a.a. O., 233; vgl. auch Fittschen, a. a. O., 74).

[56] Vgl. Szaivert, Kaiser, a. a. O., 89f; Schultz geht dagegen von Prägungen auch nach 170 aus (vgl. Schultz, a. a. O., 286).

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