Die Provinzialprägungen für Livia unter dem Principat

des Tiberius


verfasst von von Mareike Quint

 

1. Einleitung

2. Die Provinzialprägungen in tiberischer Zeit

2.1. Herrschaftlicher Bereich

2.2. Legitimationsbereich

2.3. Kultisch-göttlicher Bereich

3. Außergewöhnliche Ehrungen

4. Zusammenfassung

5. Bibliographie

 

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1. Einleitung


Der Fokus dieser Ausarbeitung liegt auf den Provinzialprägungen für Livia Drusilla unter dem Principat ihres Sohnes Tiberius. Im Gegensatz zu der Reichsprägung unter Augustus und Tiberius ist die Provinzialprägung für Livia in nachaugusteischer Zeit sehr umfangreich. Dennoch diente die Reichsprägung den Provinzen als Vorlage für ihre Darstellung der Kaisermutter. Sowohl die sitzende Frauenfigur – eine Darstellungsweise Livias, die unter der Herrschaft ihrem Mann einsetzte und von Tiberius fortgeführt wurde - als auch die in den Jahren 22/23 n.Chr. geprägten Dupondii mit Pietas, Iustitia und Salus Augusta lieferten den Provinzen einen Anhaltspunkt, wie ein offizielles Kopfportrait Livias auszusehen hat. Zudem findet man in einigen Provinzen Münzen, die eine eindeutige Identifizierung der dargestellten Frauengestalt durch eine Namensnennung zulässt. Um etwaiger Verwirrung bzgl. der Namensnennung vorzubeugen, soll an dieser Stelle nochmals erwähnt werden, dass Livia nach dem Tod Augustus und der Adoption in die gens Iulia den Beinamen Augusta erhielt und fortan Iulia Augusta genannt wurde, wie es auch auf den Münzen zu finden ist [1]. Die Untersuchung der Emissionen für Livia soll folgende Fragen berücksichtigen:

Wer ist auf den Münzen dargestellt?
Gibt es thematische Schwerpunkte?
Lassen sich aus den Prägungen Erkenntnisse über die gesellschaftliche Stellung der Kaisermutter gewinnen?

Im Anhang befindet sich das Münzdossier, welches alphabetisch nach den einzelnen Provinzen geordnet ist und nochmals alle besprochenen Münzen enthält.



2. Die Provinzialprägungen in tiberischer Zeit



Thematisch gesehen lassen sich die Prägungen in drei Themenbereiche einteilen, wobei eine strikte Trennung nicht immer möglich ist, denn vielfach enthalten Münzen auch mehrere Themen. Da nicht alle Münzen vorgestellt werden können, wurde eine Auswahl getroffen. An den exemplarisch ausgewählten Münzen soll die Darstellungsweise von Avers und Obvers gezeigt werden. In einem zweiten Schritt wird dann nach der Bedeutung der Münzmotive gefragt. Die Themenbereiche lauten wie folgt [2]:


1) Herrschaftlicher Bereich
2) Legitimationsbereich
3) Göttlich-Kultischer Bereich

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2.1. Herrschaftlicher Bereich

Im ersten Themenkomplex erscheint Livia in zwei Konstellationen, die sie in Verbindung mit der Herrschaft setzten. Verstärkt wird dies zusätzlich durch die Darstellungsweise und das Zusammenspiel der Motive von Avers und Revers.

1) Tiberius-Augustus-Livia
2) Tiberius-Livia

Die RPC-Münze 2368 (Münzabbildung 1) aus Pergamon zeigt die einander gegenübergestellten Köpfe des Divus Augustus und des Princeps Tiberius, die durch die Inschrift ΣΕBAΣTOI ΕΠΙ ΠΟΠΠΑΙΟY zu identifizieren sind. Die Gestaltung des Revers findet ihre Vorlage bereits unter Augustus. Zu sehen ist eine sitzende Frauengestalt, die Zepter und Ähren in den Händen hält. Durch die Inschrift ΣΕBAΣTHN ΠEPΓAMHNΩN MHNOΓENHΣ wird der Hinweis gegeben, dass es sich um eine Livia-Darstellung handelt.


Münzabbildung 1: RPC 2368


Die Darstellungsmöglichkeiten für die zweite Konstellationsgruppe sind vielfältiger, wie nun gezeigt werden soll. Einleiten möchte ich in die zweite Konstellationsgruppe mit der Münze RPC 2842 (Münzabbildung 2) aus Aphrodisias-Plarasa. Die Vorderseite präsentiert das Staffelportrait von Tiberius und Livia mit der Inschrift ΣΕΒΑΣΤΟΙ. Die Rückseite trägt eine Kultstatue, bei der die Inschrift AΠΟΛΛΩΝΙΟС ΑΦΡΟΔΙСΙΣΩΝ YIOС auf eine Statue der Aphrodite verweist. Der Vorstellung von Augustus und Livia als Herrscherpaar wird problemlos auf Mutter und Sohn übertragen wie auch die Art der Präsentation zeigt. Problematisch erscheint mir allerdings die zeitliche Einordnung der Münze. Das Roman Provincial Coinage ordnet die Münze grob in die Zeit zwischen 14-29 n. Chr. ein. Allerdings ist das Staffelportrait eine besondere Darstellungsform der augusteischen Zeit. Dies bedeutet letztlich, dass die Münze entweder sehr früh unter Tiberius geprägt worden sein muss oder aber im RPC zeitlich falsch eingeordnet wurde und eigentlich unter das Prinzipat von Augustus gehört. Da diese Frage nicht endgültig beantwortet werden kann, folge ich den Vorgaben aus dem Roman Provincial Coinage.


Münzabbildung 2: RPC 2842


Die zweite und zahlenmäßig häufigste Konstellation, bei der Livia als Herrscherin wahrgenommen wird, zeigt sie zusammen mit Tiberius, wie nun näher an zwei Emissionen aus Thessaloniki erläutert werden soll.
In der reichen Münzproduktion, die Thessaloniki während der langen Regierungszeit des Tiberius herausbrachte, bildete seine Mutter Livia das einzige Motiv für die Rückseite. Zwei Münzprägungen sollen im Folgenden nun im Mittelpunkt stehen: RPC 1568 und RPC 1570 (Münzabbildungen 3 & 4). Der Obvers identifiziert die männliche Büste als TI KAIΣAP[, während auf dem Avers der diademgeschmückten Kopf Livias zusammen mit dem Titel und dem Ethnikon ΣEBAΣTH ΘΕΣΣΑΛΟNIKEΩN abgebildet wurde. Was die Datierung angeht, so scheint die Zeitangabe von I. Touratsoglou, nämlich zwischen 14-20 n. Chr., zutreffender zu sein, als die vom Roman Provincial Coinage angegebene Datierung um 23 n. Chr. [3]. Die Gründe für die Bevorzugung der von Touratsoglou vorgeschlagenen Datierung werden ersichtlich, wenn wir uns im Vergleich die Prägung RPC 1568 ansehen. Bei dieser Münze haben wir erneut Tiberius mit der Umschrift TI KAIΣAP[ auf dem Avers und Livia, identifiziert durch die Inschrift ΣEBAΣTH ΘΕΣΣΑΛΟNIKEΩN, mit Kopfschmuck und verschleiert auf dem Revers. Wir haben in diesem Fall eine Kopie des PIETAS-Dupondius aus der Reichsprägung des Tiberius. Von der Reichsprägung ausgehend, können wir darauf schließen, dass diese Münze nach 23 n.Chr., während die Münze RPC 1570 vor 22/23 n.Chr. geprägt worden sein muss [4].


    RIC 513
Münzabbildung 3: RPC 1568
   
Münzabbildung 4: RPC 1570

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2.2. Legitimationsbereich

Obwohl die Themenbereiche Herrschaft und Legitimation der Nachfolger sehr eng miteinander verknüpft sind, möchte ich sie dennoch getrennt voneinander behandeln, um neue Aufschlüsse über die Stellung Livias zu erhalten. Bevor die Münzen vorgestellt werden, muss vorweggenommen werden, dass Legitimation nicht im politischen Sinne zu verstehen ist. Wenn wir aber den Begriff Legitimation nicht nur politisch besetzen, sondern darunter auch eine „geistige“ Legitimation bei der Bevölkerung verstehen, dann könnte man davon sprechen, dass Livia dem Nachfolger zur Legitimation seines Prinzipates diente. Livia besaß das Vertrauen und die Anerkennung des Volkes im Reich und in den Provinzen. Durch ihr Ansehen, ihren Einfluss und ihre Ehrenstellung sollte sie die Position des Nachfolgers stärken [5].
Bei näherem Hinsehen fällt auf, dass die Provinzialprägung relativ schnell auf die politischen Vorgänge und auch Münzemissionen aus Rom reagiert hatte. Livia erscheint in zwei Konstellationen, um den Nachfolger Drusus zu etablieren und legitimieren:

1) Tiberius – Drusus - Livia
2) Drusus – Livia

Im Jahr 22/23 n.Chr. prägte Tarraco die Bronzemünze RPC 233 (Münzabbildung 5), auf deren Obvers das Portrait Tiberius’ mit der Inschrift TI CAES AVG PONT MAX TRIB POT zu erkennen ist. Der Revers zeigt die einander gegenübergestellten Portrait-Köpfe von Drusus und Livia. Die Inschrift C V T DRVSVS CAES TRIB POT IVL AVGVSTA gibt zum einen eine Bestätigung dafür, dass es sich um Drusus und Livia handelt, zum anderen aber auch den Grund für diese Münzprägung an: die Verleihung der tibunicia potestas an Drusus im Jahr 21/22 n. Chr., die thematisch auf den Münzprägungen der Provinzen aufgegriffen wurde. Durch diese Bestimmung „war er endgültig der designierte Erbe der Macht seines Vaters, ja er war faktisch bereits sein Stellvertreter, als Tiberius für ein Jahr Rom den Rücken kehrte“ [6].

Im selben Jahr prägte Korinth die RPC-Münze 1149, auf deren Avers das Portrait Drusus’ abgebildet ist, während Livia auf dem Revers als sitzende Frauengestalt mit Zepter und Patera zu sehen ist [7]. Obwohl in der Inschrift des Avers‘ und Revers‘ kein Hinweis auf die Identität geliefert wird, sondern die Namen der Prokonsuln von Korinth jeweils auf den Münzseiten erscheinen, was allerdings die Datierung auf das Jahr 22 n. Chr. ermöglicht, spricht die Darstellungsweise für Livia und Drusus [8]. Durch die Opferschale, die Patera, wird Livia als erste Priesterin des Divus-Augustus-Kultes gezeigt. Die Verwandtschaft zu ihr betont Drusus‘ „Berechtigung“, Anspruch auf die Herrschaft zu erheben und gleichzeitig qualifiziert sie ihn für dieses Amt. Auch die Darstellungsform Livias „legitimiert“ Drusus, denn bislang ist dies die einzige Abbildungsform Livias, die es sowohl unter dem gewesenen als auch dem gegenwärtigen Princeps gibt. Mit der RPC-Münze 1149 (Münzabbildung 6)liegt somit in der Provinzprägung die „erweiterte“ und „entwickelte“ Form vor: der zukünftige Princeps und Livia.


    RIC 513
Münzabbildung 5: RPC 233
   
Münzabbildung 6: RPC 1149


Es ist auffallend, dass die Livia-Münzen, die der Legitimation dienen, erst dann in den Provinzen geprägt werden – das gleiche Phänomen hatten wir auch unter Augustus-, wenn der designierte Nachfolger feststeht, sprich, wenn er keinen direkten Konkurrenten um das Amt des Princeps hat. Diese Situation war nach dem Tod des Germanicus gegeben. Bis zu dessen Tod prägten die Provinzen sowohl von Germanicus als auch von Drusus Münzen, allerdings nur in Verbindung mit Tiberius und/oder dem jeweiligen „Konkurrenten“. Livia erschien auf keiner dieser Emissionen. Nach dem Tod Germanicus prägte Rom die erste Münze von Livia und Drusus, wobei Livia eben als verschleierte PIETAS und Drusus nur namentlich auf dem Revers zu finden ist. Auf diese Emission reagierten Teile der Provinz recht schnell und gaben Münzen für den zukünftigen Princeps heraus.

Fassen wir nun die beiden Bereiche Herrschaft und Legitimation zusammen, dann lässt sich konstatieren, dass Livia zum einen als Teil der Macht verstanden wurde, zum anderen als wichtige Stütze bei der gesellschaftlichen Verankerung des Principats dient. Livia bildet das Bindeglied zwischen Vergangenheit, Gegenwart-symbolisiert durch Divus Augustus und Tiberius- und Zukunft, dargestellt durch Drusus, der allerdings noch zu Lebzeiten der Augusta verstarb.

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2.3. Kultisch-göttlicher Bereich

Die zuletzt genannte Münze leitet in den dritten Themenkomplex über, in dem Münzen vorgestellt werden, die Livia zum einen in Verbindung mit einer Gottheit zeigen, zum anderen als Priesterin.Der göttliche Bereich lässt sich meines Erachtens zweiteilen: in Münzen, die sie durch Namensnennung oder Attribute an eine bestimmte Gottheit angleichen und in solche, die sie direkt vergöttlichen. Die Verbindung zu einer Göttin erfolgt auf zwei verschiedene Arten, wie folgende Münzemissionen darlegen.

Bei der Münze 4005 (Münzabbildung 7) aus Tarsus sehen wir die Büste von Tiberius auf dem Avers, der mit TIBEPIOY KAIΣAPOΣ ΣEBAΣTOY beschriftet ist. Den Revers ziert eine sitzende Frauengestalt auf einem Thron, die in ihren Händen Ähren und Mohnblumen hält. Die Inschrift ΣEBAΣTHOΣ IOYΛIAΣ HPAΣ MHTP konkretisiert nicht nur, dass es sich bei dieser Darstellung um Livia handeln soll, sondern auch – und dies ist in diesem Zusammenhang wichtiger – dass Livia als Hera aufgefasst wird [9]. Auch in tiberischer Zeit blieb Livia die perfekte Verkörperung Heras, die als Göttin für den Schutz der Ehe und Familie zuständig war. Die Verbindung zwischen Livia und Hera rührt aus Livias Rolle als Ehefrau, Mutter und Hausfrau [10]. Während unter Augustus vor allem ihre herausragende Rolle als Ehefrau im Vordergrund stand, tritt unter Tiberius vor allem ihre Mutterschaft in den Vordergrund. Ausgedehnt wird der Gedanke des Mutterseins auf fremde Kinder, die man ihr zur Erziehung anvertraut oder die sie finanziell unterstützt und schließlich auf den römischen Staat und die römischen Bürger, um deren Wohl sie bemüht ist [11]. Angesichts ihrer Verehrung innerhalb der Bevölkerung muss man Livias Rolle als Hüterin des heimischen Feuers und der Familie auf die Rolle als Hüterin des „staatlichen“ Feuers, das für Wohlstand in jeglicher Hinsicht steht, erweitern.


Münzabbildung 7: RPC 4005


Neben der Namensverquickung gibt es eine weitere Möglichkeit zur Angleichung an eine Gottheit. Als Beispiel soll die Münze RPC 2991(Münzabbildung 8) aus Sardeis vorgestellt werden, die aus einem konkreten Anlass geprägt wurde. Sardeis wurde 17 v. Chr. von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Auf Grund der Steuernachlässe durch Tiberius konnte die Stadt wieder aufgebaut werden. Diese Hilfe von Seiten des Princeps kann man zusammen mit der Inschrift ΣΕВΑΣΤΟΣ ΚΑΙΣΑΡΕΩΝ ΣΑΡΔΙΑΝΩΝ auf dem Avers sehen, wo er die kniende Stadtgöttin aufrichtete. Livia selbst wird auf dem Revers sitzend mit Zepter und Ähren - den göttlichen Attributen der Demeter - in den Händen dargestellt. Die Inschrift bezeichnet sie als ΣΕВΑΣΤΗ ΙΟΥΛΙΟΣ ΚΛΕΩΝ ΚΑΙ ΜΕΜΝΩΝ. Nach der Zerstörung und dem Wiederaufbau der Stadt soll Livia als Demeter ihre segen- und fruchtbarkeitsstiftende Wirkung verbreiten. Das Wohl des Staates, hier repräsentiert durch Sardeis, wird eng verknüpft mit Livia.

Eine direkte Vergöttlichung Livia präsentiert die Prägung RPC 1634 (Münzabbildung 9) aus Amphipolis. Der Avers zeigt eine verschleierte Frauenbüste mit einem Diadem im Haar. Die Inschrift identifiziert diese als IOYΛIA ΘEA ΣEBAΣTH. Auf Grund der Namensnennung Iulia lässt sich die Münze in tiberische Zeit datieren. Die Darstellungsart führt zu einer Konkretisierung des Prägedatum, denn die Münze lehnt sich an die Reichsprägung, sodass die Münze zwischen 22-29 v. Chr. geprägt worden sein muss. Auf dem Revers wurde Artemis Tauropolos auf einem Stier reitend sowie das Ethnikon AMΦIΠOΛITΩN abgebildet.


    RIC 513
Münzabbildung 8: RPC 2991
   
Münzabbildung 9: RPC 1634


Darüber hinaus findet sich Livia auch als PIETAS und SALUS auf den Provinzialprägungen wieder. Da die Verknüpfung Livias mit diesen Göttinnen bereits in der Reichsprägung unter Tiberius eingehend dargelegt wurde, soll an dieser Stelle eine Erwähnung ausreichen. Sicherlich lässt die Livia zu ihren Lebzeiten ausgesprochene Vergöttlichung im Osten auch erkennen, dass sie dort als Nachfolgerin der hellenistischen Königinnen galt, die bereits zu Lebzeiten erfolgte Vergöttlichung die übliche Form ihrer Verehrung darstellte [12].

Während Walter Gross hervorhebt, „die Eigenschaft der Priesterin ist in unseren Münzbildern Livias nicht betont“, vertrete ich die Meinung, dass die Münzen sehr wohl Livias Rolle als erste Priesterin des Divus-Augustus-Kultes thematisieren [13]. In Pergamon wurde um 29 n.Chr. – wohl vor ihrem Tod - die RPC-Münze 2369 (Münzabbildung 10) geprägt, auf deren Avers die einander zugewandten Büsten Livias und Tiberius abgebildet sind, sowie die Inschrift ΣΕBAΣTOI ЄΠΙ ΠЄTPΩNIOY TO ς, während auf dem Obvers ein Tempel zusammen mit den Worten ΘEON ΣΕBAΣTON ΠEPΓAMHNOY geprägt wurde. Zwischen den Säulen des Tempels ist eine Statue des Augustus zu sehen. Meiner Meinung nach präsentiert die Münze Tiberius und Livia in ihren kultischen Funktionen und zwar als PONTIFEX MAXIMUS und als Priesterin. Durch die Augustus-Statue auf dem Revers wird Livias Aufgabe als erste Priesterin des Divus Augustus-Kultes konkretisiert. Zu den ersten Handlungen von Tiberius und dem Senat gehörte die Konsekration Augustus‘. Die Verehrung Augustus’ wurde nun Teil des Staatskultes, der traditionsgemäß von einer Priesterschaft ausgeführt wurde. Livia übernahm hierbei die Rolle der ersten Priesterin. Es wäre meines Erachtens erstaunlich, wenn die Münzenpräger in den Provinzen, deren Umgang und Darstellung mit der Kaisergattin und Kaisermutter „freizügiger“ war als im Reich selbst, nicht auf diese wichtige Veränderung reagiert hätten.


Münzabbildung 10: RPC 2369


Stellt man nun die Münzen aus dem herrschaftlichen und legitimierenden Bereich denen aus dem kultischen Bereich gegenüber, so wird augenscheinlich, dass Livia bei diesen Münzen nicht als Teil der Dynastie, als Teil der iulisch-claudischen Herrscherfamilie auftritt und wahrgenommen wird, sondern als eine öffentliche Person mit einem konkreten Amt im Staat. Durch ihre Aufgabe als Priesterin ist Livia aus dem häuslichen Bereich der Frau herausgetreten und zu einer öffentlichen Person geworden. Außer den Vestalinnen war dies keiner Frau in Rom vergönnt und kann daher nicht als eine Selbstverständlichkeit angesehen werden. Vielmehr liegt ein Bruch der von Augustus eingeführten und von Tiberius übernommenen und fortgeführten Politik zur Erneuerung der Sitten und Moral vor, die Haus und Familie als den „Arbeitsplatz“ der Frau ansieht.

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3. Außergewöhnliche Ehrungen




Die außergewöhnlichen Ehrungen bei den Provinzialprägungen sind meiner Ansicht nach besonders interessant, weil sich hier deutlich zeigt, wie stark Reichs- und Provinzialprägungen und vor allem offiziell und inoffiziell zugestandene Ehrungen divergieren.

Als Beleg für die These soll die Münzprägung RPC 849 (Münzabbildung 11) aus Lepcis Magna dienen. Auf dem Avers ist das Portrait Tiberius’ mit der Inschrift IMP CAESAR AV zu sehen. Der Revers zeigt eine sitzende Frauengestalt, die Patera und Zepter in den Händen hält. Diese Darstellungsweise lehnt sich an die Reichsprägung an. Interessanter und entscheidender aber bei der Deutung dieser Münze ist die Inschrift, die zum einen eine Identifizierung dieser Frauengestalt zulässt und zum anderen eine wichtige Ehrung enthält: AVGVSTA MATER PATRIA [sic]! Bei dieser Münze wurde ein Titel geprägt, den Livia gar nicht innehatte. Vielmehr wurde von Tiberius der Vorschlag des Senats, Livia „Mater Patria“ zu nennen und seinem eigenen Namen den Beinamen „Iuliae filius“ beizufügen mit der Begründung abgelehnt, dass man Maß halten solle mit Ehrenbezeichnungen für Frauen [14].


Münzabbildung 11: RPC 849


Claudia Perkounig erklärt den Vorschlag des Senats, Livia den Titel „Mater Patriae“ zu verleihen damit, „ verstärkt auf ihre mater princeps-Rolle hinzuweisen, die durch ihre Adoption, die sie im Grunde genommen zur Schwester des Tiberius machte, verloren gegangen war“ [15]. Der ausschlaggebende Grund für den Titel scheint aber vielmehr darin zu liegen, dass Livia selbst als einen Teil der friedens- und heilstiftenden Politik des Augustus angesehen wurde. Im Sinne des providentia – Gedankens war sie mit verantwortlich für das Wohl der Mitbürger und Untertanen des römischen Reiches. Aus diesem Grund prägte man in Lepcis Magna trotz Veto des Princeps Iulia Augusta diese Münze mit dem Titel. Sie spiegelt die bedeutende Rolle wider, die Livia im öffentlichen Bewusstsein einnahm.

Die RPC-Münze 73 (Münzabbildung 12) aus Romula zeigt auf dem Obvers den Kopf des Divus Augustus mit einer Strahlenkrone, darüber sind Sterne und davor Blitzbündel geprägt mit der Legende PERM DIVI AVG COL ROM. Der Revers zeigt ein in der Münzprägung seltenes Portrait Livias. Der nach links gewandte Kopf der Kaiserin ist über einen Globus gesetzt, oberhalb des Kopfes befindet sich eine Mondsichel. Der Grundgedanke dieser Darstellung wird in der Inschrift ausgedrückt, die zugleich einen sicheren Hinweis gibt, dass dieses Frauenportrait Livia sein soll: IULIA AUGUSTA GENETRIX ORBIS. Livia als Gebärerin der ganzen Welt gesehen. Dies impliziert, dass Livia als Ursprung der „neuen“ Zeit verstanden wird, die seit Augustus durch Frieden und Wohlstand gekennzeichnet ist, was man letztlich auch ihr zuschreibt. Livia wird zur Ahnherrin des römischen Volkes instrumentalisiert. Sie wird als Gründerin und Beschützerin der ganzen Welt dargestellt. Zugleich liegt aber auch eine Verbindung zu Venus Genetrix vor, auf welche sich die iulische Familie als Stammmutter beruft. Diese Aufgabe der Stammmutter wird auf Livia übertragen und auch erweitert, die ganze Welt beruft sich auf eine „Verwandtschaft“ zu ihr.


Münzabbildung 12: RPC 73


Bei den beiden Beispielen zeigt sich, wie autonom die Provinzen in ihrer Verehrung der Herrscherfamilie waren und dies auch in ihrer Münzprägung zum Ausdruck brachten. Darüber hinaus überrascht der Prägeort der Münzen: sie stammen beide aus Spanien und eben nicht wie zu erwarten gewesen wäre aus den hellenistisch geprägten Provinzen. Dies muss als Beleg für ihre fast schon göttliche Verehrung auch in westlichen Teilen des Reiches gedeutet werden.

Eine Münzprägung RPC 2469 (Münzabbildung 13) aus Smyrna belegt, wie unterschiedlich Tiberius Ehrungen für sich und seine Mutter gestattete. Sie zeigt auf dem Avers die einander gegenübergestellten Büsten Livias und des personifizierten Senats, während Tiberius als Pontifex Maximus stehend in einem Tempel dargestellt wurde und durch die Inschrift ΣEBAΣTOC TIBEPIOC EΠΙ ΠΕTPWNIOY zu erkennen ist. Anlass für diese Münzprägung war die Weihung eines gemeinsamen Tempels für Tiberius, Livia und den römischen Senat. Auch wenn Tiberius weitere Anträge von Ost- und Westprovinzen ablehnte, überrascht es nicht, dass das östliche Smyrna den Zuschlag bei dieser einmaligen Ehrung erhielt. Der Grund liegt meines Erachtens darin, dass Livia bei dieser Ehrung sehr stark an die Schaltstelle der politischen Entscheidung gerückt wird – nämlich auf eine Ebene mit dem Princeps Tiberius und dem Senat, was den Eindruck entstehen lassen könnte, dass sie selbst ein Teil dieser wäre. Während für den Osten aus der Tradition heraus die Vorstellung, dass Frauen ein Teil der Macht sind, bekannt ist, wäre es für den Westen ein absolutes Novum, das Tiberius umgehen möchte, denn es war ihm daran gelegen, nicht den Eindruck entstehen zu lassen, dass Livia an seiner Herrschaft aktiv teilnimmt.


Münzabbildung 13: RPC 2469

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4. Zusammenfassung



Die Münzprägung der Provinzen setzt thematisch gesehen die Prägung aus der Zeit des Augustus fort. Auch wenn Livia nicht mehr wie zu augusteischer Zeit als Gattin, sondern als Mutter des Herrschers wahrgenommen wird, spricht man ihr vor allem in den östlichen Provinzen nicht die Rolle der Herrscherin ab. Dies hängt sicherlich auch damit zusammen, dass Tiberius nach der Scheidung von Julia keine neue Ehe mehr eingegangen war und somit den Provinzen auch keine neue Herrscherin präsentieren konnte. Livia wird in den traditionellen Herrscherkult involviert, was somit auch den zweiten Themenkomplex erklärt, nämlich die Vergöttlichung Livias bzw. die Angleichung an eine Göttin.

Darüber hinaus ließ man ihr Ehren zuteil werden, die in Rom selbst verboten waren und die man als Beleg für ihre außergewöhnliche Stellung ansehen muss. Gleichzeitig offenbaren sie aber auch das relativ eigenständige Handeln der Provinzen, zumindest was die Ehrerweisung und Münzprägung betrifft. Allerdings bleibt eine Frage noch immer offen: Kann man Tacitus Glauben schenken, dass Tiberius die Ehrungen für seine Mutter wirklich einschränkte [16]?
Es liegt nahe, dass in Tacitus‘ Berichten ein Teil der Wahrheit steckt. Es wäre aber falsch anzunehmen, dass Tiberius aus reinem Neid oder Missgunst seiner Mutter Titel und Ehrennamen verweigerte. Die Zurückweisung von Ehren entschied sich an der Frage, ob sie dazu geeignet waren, „in nomenklatorischer Hinsicht der Institutionalisierung einer hellenistisch bestimmten Herrscherinnenrolle entgegenzukommen“ [17]. Tiberius wollte eine institutionalisierte Stellung der Augusta vermeiden, die ihr offiziell eine Teilnahme an der Macht und Politik einräumen würde. Dass dies von den Provinzen nicht zur Kenntnis genommen wurde, haben die Münzprägungen belegt.

Tiberius‘ Entscheidung wurde sicherlich auch von der Tatsache beeinflusst, dass für Rom und viele westliche Provinzen die Ehrungen, die man Livia nach dem Tod ihres Mannes zusprechen wollte, eine Neuheit waren, die sie eindeutig über den Rang einer römischen Matrona gehoben hätten. Denn dieses Maß an Ehrungen ließ man nur den Göttinnen und Vestalinnen zukommen.

Allerdings ist es offensichtlich, dass Tiberius selbst seinen eigenen Entscheidungen zuwider handelt. Denn wie sonst sollte man es erklären, dass Tiberius seiner Mutter in manchen Fällen selbst die Entscheidung überließ, ob sie die angebotenen Ehrungen annehmen wollte [18].

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5. Bibliographie



Quellen

Burnett, A.; Amandry, M.; Ripollés, P.P.: Roman Provincial Coinage. Vol I: From the death of Caesar to the death of Vitellius (44 BC-AD 69). Part II: Indexes and Plates, London; Paris, 1992.

Cassius Dio: Römische Geschichte, übersetzt von Otto Veh, 5 Bde., Zürich; München, 1986.

Tacitus: Annalen I-VI. Übersetzung, Einleitung und Anmerkungen von Walther Sontheimer, Stuttgart, 1996.

http://www.coinarchives.com


Sekundärliteratur

Barrett, Anthony: Livia: first lady of Imperial Rome, New Haven, 2002.

Burnett, A.; Amandry, M.; Ripollés: Roman Provincial Coinage. Vol. I: From the death of Caesar to the death of Vitellius (44 BC-AD 69). Part I: Introdution and Catalogue, London; Paris, 1992.

Grant, Michael: Aspects of the Principate of Tiberius. Historical Comments on the colonial Coinage issued outside Spain, New York, 1950.

Gross, Walter Hatto: Iulia Augusta. Untersuchungen zur Gestaltung einer Livia-Ikonographie, Göttingen, 1962.

Hahn, Ulrike: Die Frauen des römischen Kaiserhauses und ihre Ehrungen im Griechischen Osten anhand epigraphischer und numismatischer Zeugnisse von Livia bis Sabina, Saarbrücken, 1992.

Kuhoff, Wolfgang: Zur Titulatur der römischen Kaiserinnen während der Prinzipatszeit, Klio 75, 1993, 244-56.

Kunst, Christiane; Riemer, Ulrike (Hrsg.): Grenzen der Macht: zur Rolle der römischen Kaiserfrauen, Stuttgart, 2000.

Kunst, Christiane: Zur sozialen Funktion der Domus. Der Haushalt der Kaiserin Livia nach dem Tode des Augustus, in: Kneissl, Peter; Losemann, Volker (Hrsg.): Imperium Romanum. Studien zu Geschichte und Rezeption. Festschrift für Karl Christ zum 75. Geburtstag, Stuttgart, 1998, 450-471.

Perkounig, Claudia-Martina: Livia Drusilla – Iulia Augusta: das politische Porträt der ersten Kaiserin Roms. Wien; Köln, Weimar, 1995.

Temporini – Gräfin Vitzthum, Hildegard (Hrsg.): Die Kaiserinnen Roms. Von Livia bis Theodora, München, 2002.

Touratsoglou, Ioannis: Die Münzstätte von Thessaloniki in der römischen Kaiserzeit (32/31 v. Chr. bis 268 n.Chr.). Berlin; New York, 1988.


Fußnoten

[1] Zur Bedeutung des Augusta-Titels für das Principat des Tiberius vgl. Kuhoff, Wolfgang: Zur Titulatur der römischen Kaiserinnen während der Prinzipatszeit. Klio, 75 (1999), 244-256.

[2] Die Einteilung in diese Themenbereiche ist nicht zwingend. M. Grant schlägt eine andere Aufteilung vor: er ordnet die Emissionen nach Livias verschiedenen Rollen: „as goddess, as „Virtus“ and as priestess“. Vgl. Grant, M.: Aspects of the Principate of Tiberius. Historical Comments on the colonial Coinage issued outside Spain, New York, 1950, S. 108.

[3] Touratsoglou, Ioannis: Die Münzstätte von Thessaloniki in der römischen Kaiserzeit (32/31 v. Chr. bis 268 n.Chr.). Berlin; New York, 1988, S.30-31.

[4] Zumal es aus augusteischer Zeit eine Livia-Prägung RPC 1563 aus Thessaloniki gibt, die der Darstellung Livias auf der Münze RPC 1570 sehr ähnlich sieht.

[5] Sie verkörperte mit Augustus zusammen die Zeit des Friedens, der Ruhe und des Wohlstandes. Diese positive Konnotation des augusteischen Prinzipats soll Livia auf die Herrschaft der Nachfolger übertragen.

[6] Temporini-Gräfin Vitzthum, Hildegard: Die Kaiserinnen Roms. Von Livia bis Theodora, München, 2002, S. 90.

[7] Auf Grund der Attribute, die die abgebildete Frauengestalt in den Händen hält, könnte diese Münze auch in den kultischen Bereich einzuordnen sein, aber wegen der fehlenden Angabe Pontifex Maximus auf dem Avers erschien mir die Einordnung in diesen Themenkomplex zutreffender.

[8] Sollte es sich bei der männlichen Büste nicht um Drusus, sondern um den Princeps selbst handel, würde die Inschrift dies durch Titelbezeichnung kenntlich machen. Meines Wissens gibt es keine Münze, die nicht auf irgendeine Art kenntlich macht, dass es sich um den Princeps handelt.

[9] Die Darstellung Livias als Hera ist bereits in augusteischer Zeit sowohl in den West- als auch Ostprovinzen häufig zu finden. Wie U. Hahn betont, resultiert die Assoziation Livias mit Hera auch aus der Assoziation Augustus’ mit Zeus, sodass das weltliche Ehepaar Augustus-Livia mit den Götterpaar Zeus-Hera gleichgesetzt wird. Vgl. Hahn, Ulrike: Die Frauen des römischen Kaiserhauses und ihre Ehrungen im griechischen Osten anhand epigraphischer und numismatischer Zeugnisse von Livia bis Sabina. Saarbrücken, 1994, S. 46.Auch in tiberischer Zeit findet sich die Verbindung Livias zu Hera sehr häufig, z.B. prägte Utica eine ganze Serie von diesem Münztypus wie bei Burett, A.; Amandry, M.; Ripollés, P.P.: Roman Provincial Coinage. Vol I: From the death of Caesar to the death of Vitellius (44 BC-AD 69), Part I: Introduction and Catalogue, London, Paris, 1992, S. 191-192 zu erfahren ist.

[10] Das Volk lernte Livia als strenge Hüterin ihres Heimes, als tüchtige Hausfrau, vorbildliche Mutter und treu ergebene Gattin kennen, die Bescheidenheit und Fleiß als die größten Tugenden achtet. Ihr Lebensstil fügte sich vorzüglich in die von ihrem Ehemann eingeführte Erneuerung der Sitten und öffentlichen Moral. Vgl. Perkounig-Claudia-Martina: Livia Drusilla-Iulia Augusta: das politische Porträt der ersten Kaiserin Roms, Wien; Köln; Weimar, 1995, S. 61-62.

[11] Dio. 58, 2, 3.

[12] Stepper, Ruth: Zur Rolle der römischen Kaiserin im Kultleben, in: Kunst, Christiane, Riemer, Ulrike (Hrsg.): Grenzen zur Macht: Zur Rolle der römischen Kaiserfrauen, Stuttgart, 2000, S. 63.

[13] Gross, Walter Hasso: Iulia Augusta. Untersuchung zur Grundlegung einer Livia-Ikonographie, Göttingen, 1962, S. 55.

[14] Tac. ann., 1, 14, 2.

[15] Perkounig, Claudia: S. 152.

[16] Tiberius erklärte nachdrücklich, einzuschränken seien die Ehrungen für Frauen und er werde die gleiche Mäßigung zeigen bei denjenigen, die ihm zugedacht würden; in Wahrheit aber war er krank vor Eifersucht und nahm die hohe Stellung eines Weines als Schmälerung des eigenen Ranges. Vgl. Tac. ann. 1, 14, 2.

[17] Vgl. Schrömbges, Paul: Tiberius und die Res publica Romana: Untersuchungen zur Institutionalisierung des frühen römischen Principats, Bonn, 1986, S. 204.

[18] Die lakonische Stadt Gytheion beschloss im Jahr 15 n.Chr. für Augustus, Livia und Tiberius göttliche Verehrung. In einem Brief gestattete Tiberius nur Augustus diese Verehrung, während er sie für sich selbst ablehnte und die Livia die Entscheidung überließ, ob sie für die eigene Person göttliche Ehrungen wollte. Ihre positive Antwort war der Anstoß für den sich ausbreitenden Augusta-Kult. Vgl. Tac. ann. 4,38.

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